Ein Hotel, ein neues Clubhaus und 100 Eigenheime am Wasser: Michael Blesch plant Großes im Winsener Süden.

Winsen. Sie planen Großes. Das Eldorado für Golfsportler soll noch reizvoller werden. Nachdem die Bewerbung für das prestigeträchtigste Golfturnier der Welt, den Ryder Cup, vorerst gescheitert ist, wollen die Eigentümer der Winsener Golfanlage "Green Eagle" ein neues Projekt in Angriff nehmen. Unter dem Namen "Green Eagle Island" soll ein völlig neuer Bereich zwischen den beiden bestehenden 18-Loch-Kursen erschlossen werden. Michael Blesch und Ralf Lühmann möchten 100 neue Einfamilienhäuser sowie ein großes Golfhotel mit Clubhaus errichten. So sehen es die Erweiterungspläne für die Golfanlage im Winsener Süden vor.

Bei positiver Stellungnahme der Politik könnte binnen der nächsten drei bis vier Jahre ein Paradies am Wasser entstehen. Im ersten Jahr soll zwischen den beiden Rundkursen Sand abgebaut werden - so wie es der Flächennutzungsplan vorsieht. Nach Abschluss der Kiesförderung, die die Firma Manzke übernehmen soll, könnten sich 100 Einfamilienhäuser an die als Seenlandschaft modellierten Baggerlöcher schmiegen. Grundstücksgrößen von 650 bis 2500 Quadratmetern mit direktem Wasserzugang versprechen luxuriöses Wohnen. Das geplante Areal erinnert ein wenig an vornehme Wassergrundstücke in Florida. "Die Vermarktung hat schon begonnen. Es gib schon einige Interessenten", sagt Michael Blesch.

Vorrang habe laut Eigentümeraussage aber der Bau eines Clubhauses samt angeschlossenem Vier-Sterne-Hotel. Wie groß dieser Komplex wird, wollen die Betreiber vom Erfolg einer Bewerbung für ein internationales Großereignis abhängig machen. Vorstellbar sei eine Kombination aus Clubhaus und Hotel mit 50 Zimmern. Aber auch 150 Zimmer seien denkbar.

Der Golfplatz "Green Eagle" sollte bereits im Jahr 2018 Austragungsort des Ryder Cup werden. Doch die Bewerbung für das Turnier, das alle zwei Jahre an wechselnden Orten stattfindet und bei dem in zwei Mannschaften die besten Golfer Europas und der Vereinigten Staaten gegeneinander antreten, scheiterte jedoch. Nun wollen sich die Betreiber um die Austragung im Jahr 2022 bewerben. "Allerdings haben wir im August dieses Jahres die European Challenge zu Gast. Das ist ein erster Höhepunkt", sagt Michael Blesch. Außerdem soll die European Tour im Jahr 2013 in Winsen Station machen. Hintergrund aller Veränderungen: Der Winsener Golfplatz soll "olympiatauglich" werden. "Er könnte Olympiastützpunkt und Leistungszentrum werden", so Blesch. Außerdem rechnet er mit einer touristischen Sogwirkung für die Stadt.

Der Golfplatz "Green Eagle" wurde erst 1999 eröffnet - und legte einen kometenhaften Aufstieg hin. Er wurde stetig erweitert und besitzt heute nicht nur die beiden Rundkurse mit 18 Löchern, sondern auch eine der größten Driving Ranges Norddeutschlands. Die Eigentümer Michael Blesch und Ralf Lühmann, Unternehmenspreisträger des Jahres 2009, wollen für ihr jüngstes Projekt 30 Millionen Euro investieren. Diese Summe beinhalte allerdings nur die Pläne für Hotel und Clubhaus. Wie teuer die geplanten Einfamilienhäuser werden, sei noch unklar. "Aber", so Blesch, " die Vorverträge für das Grundstück, auf dem die Anlage entstehen soll, sind unterzeichnet."

Bevor es losgehen kann - Blesch rechnet im Jahr 2012 mit dem Baustart - muss der Rat verschiedene Verfahren einleiten. So müssen eine Umweltverträglichkeitsstudie sowie ein wasserrechtliches Verfahren zum Kiesabbau erarbeitet werden. Flächen- und Bebauungsplan des Gebietes müssen geändert werden. Zudem erfolgt eine Tierartenkartierung. Die Verwaltung beurteilt das Vorhaben positiv. Ihrer Meinung nach ist die Erweiterung gut für die Stadt.

Den Erweiterungsantrag für die Golfanlage berät der Winsener Planungsausschuss am 4. Februar ab 16.30 Uhr im Rathaus.