Buchholz soll ein neues Familienbüro erhalten. Die Frage ist nur: Wo?

Buchholz. Eigentlich hatte der Rat beschlossen, die neue Anlaufstelle für Familien in der Steinstraße 2 zu etablieren - in unmittelbarer Nachbarschaft zum Mehrgenerationenhaus Kaleidoskop. Doch nun liegt dem Bauausschuss ein Antrag des CDU-Ratsherren Günter Helmrich vor, in dem er fordert, das Familienbüro im Rathaus unterzubringen.

Er begründet den Antrag mit Einsparpotenzial. So könne man die im Haushalt 2010 vorgesehenen 45 000 Euro, die für den Umbau an der Steinstraße eingeplant waren, ersatzlos streichen. Überdies seien im Rathaus Kapazitäten für ein solches Büro vorhanden - schließlich seien Räume nach dem Umzug des Rechnungsprüfungsamtes nach Winsen und die Kürzung der Gleichstellungsbeauftragten frei geworden. Auch die örtliche Nähe führt Helmrich als Argument ins Feld. "Der Weg bei Schnee und Matsch" sei kürzer. Nicht zuletzt, betont der Christdemokrat, brauche das Mehrgenerationenhaus den gesamten Platz an der Steinstraße, um sein Angebot voll zu entfalten.

Bürgermeister Wilfried Geiger (parteilos) ist indes höchst irritiert über den Vorstoß des CDU-Mannes. "Der Antrag ist völlig unverständlich", sagt Geiger. Als der Haushalt beschlossen worden ist, habe auch Helmrich dafür votiert. Und elementarer Bestandteil des Finanzplanes sei die Etablierung des Familienbüros gewesen. "Deshalb gibt es keinen neuen Sachverhalt." Helmrich bezieht sich in seiner Begründung auch auf die Neujahrsrede von Wilfried Geiger, in der er zur Sparsamkeit gemahnt hat. "Aber durch diesen Vorschlag sparen wir nichts ein", sagt Stadtsprecher Heinrich Helms. "In der Steinstraße muss so oder so umgebaut werden."

Hintergrund ist, dass das neue Familienbüro in die Räume des jetzigen Kindergartens "Regenbogen" ziehen soll. Die Kinder-Einrichtung platzt aus allen Nähten, sie muss umziehen, zumal im Sommer noch ein Krippenangebot dazu kommen soll. Deshalb wechselt der Kindergarten an die Parkstraße, ins ehemalige Gemeindebüro der St.-Paulus-Gemeinde. "Und die hinterlassenen Räume an der Parkstraße müssen umgebaut werden - mit städtischem Geld", sagt Helms. Insofern komme es zu keiner Ersparnis, ob nun das Kaleidoskop oder das Familienbüro die Räume nutzen würde. "Zudem ist der Standort für das Familienbüro bewusst gewählt. Wir versprechen uns Synergieeffekte von Kaleidoskop und Familienbüro." Die Politik entscheidet. Der Ausschuss für Wirtschaft, Finanzen und Bauen tagt am Donnerstag, 4. Februar, ab 18.30 Uhr .