Der Leiter des Bezirksamts Mitte, Markus Schreiber (49, SPD), will der Finkenwerder Altstadt auf die Sprünge helfen.

Finkenwerder. "Jetzt ist Hamburg an der Reihe, für den Stadtteil Finkenwerder etwas Gutes zu tun", sagt der Sozialdemokrat aus Finkenwerder im Gespräch mit dem Hamburger Abendblatt. "Die Aufwertung des Straßenzuges Steendiek/Müggenburg wäre dafür eine gute Gelegenheit."

Schreibers Befund: "Finkenwerder trägt für Hamburg seit Jahren ohne Murren große Lasten. Das drittgrößte Flugzeugwerk der Welt wird mit Stolz akzeptiert, aber belastet den Stadtteil zwangsläufig."

Um die Altstadt wieder schmuck zu machen, hat der Bezirk 2,5 Millionen Euro im Doppelhaushalt 2011/2012 angemeldet. "Die Bewilligung dieser Mittel könnte eine Anerkennung für Finkenwerders Beitrag für Gesamt-Hamburg sein", sagt Schreiber. "Mit diesem Geld könnte die Finkenwerder Altstadt zu einer Perle, zu einem Kleinod gemacht werden. Wenn sich dann Cafés und Geschäfte ansiedeln, wäre es wie früher: Am Wochenende macht der Hamburger zur Erholung eine Schiffsreise nach Finkwarder, um dort einen schönen Tag zu verbringen."

Am 7. Januar hatte Stadtplanungssenatorin Anja Hajduk (46, GAL) "nach Absprache mit dem Bezirksamt davon abgesehen", 100 000 Euro für eine Neugestaltung des Straßenraumes im Bereich des Steendiek und des Auedeichs zur Verfügung zu stellen. Somit liegen auch weitere 100 000 Euro vom Bezirk auf Eis.

Markus Schreiber beruft sich indes auf ein Schreiben des damaligen Stadtentwicklungssenatoren Axel Gedaschko (50, CDU) vom März 2007, der die Aufwertung von Steendiek und Müggenburg "im Grundsatz" begrüßt hatte. Der Finkenwerder Bürgerschaftsabgeordnete Heiko Hecht (32, CDU) fordert derweil: "Dann müssen eben Mittel des Bezirks aus St. Pauli oder Hamm nach Finkenwerder fließen." CDU wie SPD sind gegen Anliegerbeiträge.

Jetzt soll der "Runde Tisch" zur Aufwertung der Finkenwerder Altstadt nach Lösungen suchen - am Dienstag, 23. Februar, um 19 Uhr in der Gesamtschule.