Gemeinde Seevetal fühlt sich von Bund und Land übergangen. Die Raststätte Stillhorn bleibt bestehen, und bei Meckelfeld wird eine zusätzliche Anlage gebaut.

Meckelfeld. "Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr in Hannover hat uns auf unsere Anfrage hin mitgeteilt, dass der Bau der Raststätte Elbmarsch nicht als Ersatz für Stillhorn, sondern als zusätzliche Anlage geplant ist", sagt Werner Görlich vom Verein zur Erhaltung gesunden Lebensraumes in Seevetal. Wie berichtet, wehrt sich Seevetal seit Bekanntwerden der Verlegungspläne gegen die Raststätte Elbmarsch - so soll die Anlage auf Meckelfelder Gebiet heißen. Für die Gemeinde Seevetal ist die Nachricht aus Hannover ein Schlag. Ihr wurde die Verlegung Stillhorns auf Seevetaler Gemeindegebiet in der Vergangenheit mit der Begründung verkauft, Stillhorn könne nicht erweitert werden und werde abgerissen, weil die Siedlung Kirchdorf-Süd zu wenig Platz für einen Ausbau lasse. Davon ist jetzt keine Rede mehr. Dirk ter Horst, Verwaltungsvertreter von Bürgermeister Günter Schwarz (SPD): "Das ist eine völlig überraschende Wendung. In unseren Augen ist das eine gigantische und nicht mehr nachvollziehbare Raststätten-Planung. Offiziell sind wir darüber nicht informiert worden."

Der Harburger Rundschau liegt ein Schreiben des niedersächsischen Wirtschaftsministers Jörg Bode (FDP) vor, in dem es heißt, aus der grundsätzlichen Parkplatzsituation auf Bundes- und Landesebene ergebe sich "die Notwendigkeit, alle vorhandenen Rastanlagen entlang der besonders stark frequentierten Autobahnen A 1, A 2, A 3 und A 27 zu untersuchen. So erfolgt der Neubau der Raststätte 'Elbmarsch' zusätzlich zur Anlage Stillhorn". Er könne die starke Belastung der Gemeinde auch vor dem Hintergrund der Erweiterung der beiden Raststätten Seevetal und Hasselhöhe nachvollziehen, so Bode weiter, "möchte aber auch betonen, dass gerade die Metropolregion Hamburg für die südlich gelegenen Gemeinden eine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung schafft".

Zudem würde ein Ausbau der Rastanlagen die Arbeitsbedingungen der Lkw-Fahrer verbessern, und damit die Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer erhöhen. Ein ausreichendes Parkplatz-Angebot verhindere das "wilde Parken" der Lkw und entlaste die Kommunen und Anlieger. Der Minister wünscht sich darüber hinaus eine Förderung privater Aktivitäten wie etwa Autohöfe, um zusätzliche Lkw-Stellplätze zu schaffen.