Nicht nur in der kalten Jahreszeit läuft man besser mit einem dicken Fell durch Stadt und Land. Auch sonst ist die richtige Abschirmung das A und O des Selbstschutzes.

Wovor? Zum Beispiel vor Menschen, die - kaum haben sie ihr Mobiltelefon in der Hand oder die Sprechkabel im Ohr - vergessen, dass sie nicht allein sind. Sie fühlen sich wie am hauseigenen Küchentisch oder wie im Treppenhausplausch mit der Nachbarin. Von der Müdigkeit am Morgen über das Entdecken der günstigsten Handytarife bis zu Tipps und Tricks bei der Autopflege kommt alles auf den Tisch, besser: ins Mikrofon.

Lautstark und als würde sich die Welt drum herum für nichts anderes als diese persönliche Botschaften interessieren. Und das in einer Länge bis zu 30 Minuten, mindestens. Esoterisch Geschulte empfehlen die Lichthülle, die man zur Abschirmung solcher akustischer Zudringlichkeiten um sich kleiden solle. Im Geiste natürlich.

Das Dumme ist: Trotz Lichthülle höre ich alles. Oropax hab ich nicht zur Hand und würde es mir eh nicht ins Ohr fummeln. Wie Weghören geht, habe ich noch nie verstanden. Oder sollte ich die Redefreudigen ansprechen? Ihnen per Flüsterfinger beruhigende Gesten zukommen lassen? Trau ich mich nicht. Nur eines hätte ich jetzt gern bei mir: ein dickes Fell in Form meiner Kopfhörer-Musik in adäquater Lautstärke. Sie nimmt mich mit in die schönen Klänge einer Welt jenseits mobiler Stör-Gespräche. Morgen denke ich dran. Dann kann laut quatschen, wer will. Und lange. Denn ich bin dann mal weg.