Er wollte nur schnell die Gleise überqueren: Ein 20-Jähriger aus Rhumspringe (Landkreis Göttingen) ist am Montagabend um 23 Uhr am Bahnhaltepunkt Klecken von einem durchfahrenden Zug erfasst und überfahren worden. Er starb noch an der Unfallstelle.

Die Polizei schließt Selbstmord aus. "Der junge Mann war kurz zuvor mit einem Metronom aus Hamburg in Klecken angekommen", berichtet Jan Krüger, Sprecher der Polizeiinspektion Buchholz. Zeugen hatten beobachtet, wie er ausstieg und hinter dem stehenden Zug über die Gleise ging. Doch aus Richtung Bremen näherte sich der Eurocity mit hoher Geschwindigkeit. Obwohl der Lokführer den Mann bemerkte und sofort bremste, konnte er das Unglück nicht verhindern. Erst nach 900 Metern stoppte der Eurocity - zu spät für den 20-Jährigen. Der Lokführer erlitt einen Schock und wurde abgelöst.

An Bord des Zuges befanden sich drei Bundespolizisten. Gemeinsam mit der Kriminalpolizei nahmen sie sofort die Ermittlungen auf. "Der 20-Jährige hat den Eurocity einfach nicht rechtzeitig bemerkt. Die Reaktionszeit beim Erkennen eines schnellen Zuges beträgt nur rund zwei Sekunden - der junge Mann hatte keine Chance", erklärt der Polizeisprecher. Gegen 1.05 Uhr traf der Ersatzlokführer ein, und der Eurocity setzte seine Fahrt fort. Sechs Züge verspäteten sich.