Mehr als die Hälfte aller Erwachsenen in Deutschland trägt eineBrille. Auch immer mehr Kinder brauchen sie, um klar sehen zu können. Der Name “Brille“ stammt aus dem Mittelalter.

Damals standen die meisten wichtigen Bücher in Klöstern. Mönche gehörten zu den wenigen Menschen, die lesen und schreiben konnten. Weil tägliches Lesen bei schlechtem Licht schädlich für die Augen ist, konnten die Mönche immer schlechter lesen, je älter sie wurden.

Im 13. Jahrhundert übersetzte ein Mönch das Buch des arabischen Mathematikers Alhazen ins Lateinische. Dieser beschrieb, wie man Gegenstände durch bestimmte Steine vergrößert sehen kann. Daraufhin wurde der erste Lesestein geschliffen: der durchsichtige Beryll. Legten die Mönche den Stein auf die Schrift, erschienen die Buchstaben viel größer. Wie eine Lupe schoben sie ihn beim Lesen die Schrift entlang.

Später wurden zwei Berylle mit einem Gestell verbunden, für jedes Auge einer. Von diesen "Beryllen" hat die "Brille" ihren Namen. Im 18. Jahrhundert entstand die Brille, wie ihr sie heute kennt, mit Bügeln über den Ohren, damit sie nicht rutscht. Sie wurde deshalb "Ohrenbrille" genannt.