Die Internationale Gartenschau Hamburg (igs 2013) wird rund ein Drittel des Baumbestandes auf dem Gelände der zukünftigen Gartenschau fällen, die im Jahr 2013 in Wilhelmsburg stattfindet.

Wilhelmsburg. "Wir haben für diesen Winter beantragt, 2235 Bäume zu fällen", sagte igs-Geschäftsführer Heiner Baumgarten am Montagnachmittag. Die Fällaktion startet in diesem Monat und dauert bis zum 15. März 2010.

750 Bäume hat die igs bereits 2008/2009 fällen lassen. Auf dem Gelände der igs stehen nach Angaben von Maren Jonseck-Ohrt, im Bezirk Mitte zuständig für naturschutzrechtliche Genehmigungen und Ausgleichsmaßnahmen, "rund 10 000 Bäume". Diese Bäume haben in Brusthöhe einen Durchmesser von mehr als 25 Zentimetern oder stehen in Gruppen zusammen. Für diese Bäume - vor allem Weiden, Pappeln, Erlen und Ahorn - muss die igs beim Bezirksamt Mitte Fällgenehmigungen beantragen. Bezirksamtsleiter Markus Schreiber (SPD) rechnet damit, dass sein Bezirk "rund 2000" der 2235 Fällanträge zustimmen werde. "Es geht hier um eine Internationale Gartenausstellung, die in Folge eine schöne Parkanlage für alle Wilhelmsburger werden soll", sagte der Mitte-Bezirksamtsleiter. "Da müssen wir auch landschaftsgestalterisch tätig sein und Bäume fällen."

Von den 2235 Bäumen sollen 586 weichen für den Landschaftsbau - Gestaltung von Liegewiesen, Spielbereichen, Sportflächen, Ruhezonen und Sichtachsen -, 508 weichen für Straßen und Gebäude, 465 für die Räumung von Bombenblindgängern, 294 für die Unterhaltung von Gräben und 382 für den Grabenaus- und Brückenbau.

Für jeden Baum, der gefällt wird, soll in Wilhelmsburg ein neuer Baum gepflanzt werden: 545 neue Bäume werden auf dem Gartenschaugelände gepflanzt. Die meisten neuen Bäume - die igs spricht von "flächigen Gehölzpflanzungen" - kommen in den Wilhelmsburger Osten, auf ein altes Spülfeld am Stillhorner Hauptdeich, das zurzeit Brachland ist.

Igs-Chef Baumgarten warb um Nachsicht für die Fällaktion: "Hier entsteht keine bloße Blümchenschau, sondern ein hochwertiger Park mit Schwimmbad und Sporthallen, neuen Wasserstraßen, beleuchteten Wegen, gehobener Gastronomie und Kiosken."