Die Anwohner im Altländer Viertel in Stade sowie die Stadt Stade reagierten schnell auf Nazi-Schmierereien. Unbekannte hatten in der Nacht zu Sonnabend Hakenkreuze und “SS-Zeichen“ auf Häuserwände, Fenster, Bushaltestellen und Stromkästen an der Cranzer und Hohenfriedberger Straße gesprüht.

Stade. Die Bewohner des Stadtteils ließen sich von all dem allerdings nicht beeindrucken, und überklebten am Sonntag die Schmierereien.

Aus dem Spruch "Moslems verpisst euch" wurde "Nazis verpisst euch". Die Menschen aus dem Altländer Viertel überklebten zudem den Satz "Sieg Heil", der auf die Tür des Jugendzentrums gesprüht wurde. Endgültig wurden die Schmierereien gestern entfernt. Die Stadt Stade ließ die Zeichen übermalen.

Der Staatsschutz ermittelt nun wegen der "Verwendung von Kennzeichen von verfassungswidrigen Organisationen". "Wir ermitteln in alle Richtungen. Wir gehen aber davon aus, dass das keine Neonazis waren", sagt Polizeisprecher Rainer Bohmbach. Stattdessen vermuten die Beamten, dass Personen aus Stade und wahrscheinlich sogar aus dem Altländer Viertel selbst die ausländerfeindlichen Parolen sowie NS-Zeichen auf die Wände geschrieben haben. Dafür spricht, dass die Unbekannten auf einem Balkon "Moh 2" geschmiert haben. So nennt sich nämlich eine Jugendbande aus dem Viertel. Insgesamt muss der Staatsschutz allerdings selten in Stade wegen Nazi-Schmierereien ermitteln, sagt Bohmbach: "In Stade gibt es vergleichsweise wenig solcher Delikte."