Im Sinne des Technologietransfers sollen die mittelständischen Unternehmen und Hochschulen bald enger zusammenarbeiten.

Buchholz. Im Landkreis Harburg ist nach Informationen der Harburger Rundschau der Aufbau eines Innovationszentrums geplant. Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WLH) will damit den Technologietransfer zwischen mittelständischen Unternehmen und der Forschung ankurbeln und stärken. Noch sei das Projekt kein offizieller Tagesordnungspunkt im Aufsichtsrat der WLH gewesen, hieß es, aber man befinde sich derzeit in der Planungsphase. Für Ende des Monats würden konkrete Konzepte erwartet. Das Ziel: Es soll ein Netzwerk zwischen mittleren Unternehmen im Kreis und Hochschulen wie der Technischen Universität Hamburg-Harburg, der Hochschule 21 in Buxtehude und der Uni Lüneburg aufgebaut werden. Auf Nachfrage bestätigte WLH-Geschäftsführer Wilfried Seyer die Pläne, die derzeit "noch in der Konzeptionsphase" seien. Seyer: "Wir haben das Thema Technologietransfer im Landkreis bislang sträflich vernachlässigt. Es kann nicht sein, dass Unternehmen, die neue Technologien entwickeln möchten, am Know-how scheitern. Natürlich gibt es auch im Landkreis Harburg bereits Netzwerke, aber es gibt noch keine zentral gebündelte Kooperation, die in anderen Kreisen schon ausgezeichnete Arbeit leistet."

Konkret sollen Unternehmen durch den Zugang zur Forschung unterstützt werden. Ideen gibt es bereits. Seyer: "Es gibt im Landkreis Harburg beispielsweise ein Ingenieurbüro, das sich auf das Thema Windkraft spezialisiert hat. In einer Kooperation wäre es denkbar, gemeinsam mit einer Hochschule einen Versuchswindpark mit unterschiedlichen Windrädern, wie etwa Kleinwindanlagen, als Testfeld aufzubauen."

Unternehmen, die an neuen Entwicklungen arbeiten, könnten dank des Netzwerkes den Kontakt zu Hochschulen aufbauen, um gemeinsam mit der Forschung Patente zu entwickeln. Wissenschaftliche Unterstützung können aber auch Unternehmen brauchen, die an Technologien arbeiten, die bestehende Abläufe in einem Unternehmen verbessern sollen. "Der Bedarf ist im Landkreis vorhanden, hier gibt es einige Unternehmen, die in der Vergangenheit mit ihren guten Entwicklungsideen an der nötigen Unterstützung scheiterten", so der WLH-Geschäftsführer.

Auch der Landkreis Harburg könnte bei einem Innovationszentrum, das ein solches Netzwerk aufbauen soll, eine wichtige Rolle spielen. Erster Kreisrat Rainer Rempe: "Wir haben eine eigene Stabsstelle, die sich mit Wirtschaft und Wirtschaftförderung beschäftigt. Die würde in dieser Kooperation natürlich mitarbeiten." Es gibt aber noch eine andere wichtige Aufgabe, für die der Kreis das Know-how ha: die Beschaffung von Fördermitteln. Seyer: "Da ist uns vom Kreis bereits personelle Unterstützung zugesagt worden." Angezapft werden könnte beispielsweise der Topf "Regionales Teilbudget".

Auch über einen möglichen Standort für das Innovationszentrum, das mit wenigen Räumen auskommen und lediglich als Anlaufstelle für Unternehmen dienen soll, wurde bereits im Aufsichtsrat der WLH diskutiert.

Erste Gespräche seien diesbezüglich mit einem Unternehmen im Buchholzer Gewerbegebiet am Bäckerweg geführt worden.