Der Kristoffer hat eine Freundin. Das ist nichts Ungewöhnliches für einen jungen Mann, denke ich. Doch was hat das Ganze mit dem Thema Ordnung zu tun? Das ist einfach zu erklären, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint.

Mütter kennen das Chaos in den Zimmern ihrer Söhne, das ganz normale alltägliche Chaos. Dort liegt alles neben-, über- und untereinander, was so aus den Händen fällt, gleitet oder eben mal kurz abgelegt werden muss, ohne im Augenblick danach zu fragen, wie der optische Eindruck davon ist.

Diese Tatsache führt dann ja auch immer dazu, dass wir Mütter glauben, unsere Söhne hätten keinen Blick für Ordnung, seien chaotisch, legten keinen Wert auf Stil und hätten nichts von uns gelernt!

Das mag schon sein. Das geht aber nur bis zu dem Augenblick, in dem ein weibliches Wesen am Horizont auszumachen ist, auf das unbedingt ein guter Eindruck gemacht werden muss. Plötzlich werden junge Männer dann fleißig. Sie beginnen, nach dem Staubsauger zu fragen, haben keine Hemmungen mehr, mit den Händen ein Staubtuch zu berühren und geben zu erkennen, dass sie doch irgendwann einmal mitbekommen haben müssen, wo Eimer, Besen, Schaufel, Reinigungsmittel und Schrubber aufgewahrt werden.

Was lehrt uns das? Formulieren wir es auf den Punkt: Frauen verändern das Leben von Männern nachhaltig...

Wobei ich schon beginne zu zweifeln und das Wort nachhaltig doch lieber zurücknehmen möchte. Mir ist kein Fall bekannt, in dem dieser Zustand von jahrelanger Dauer gewesen ist. Ich muss beim nächsten Besuch mal wieder das Zimmer von Kristoffer inspizieren!