Doch, ich gebe es zu, ein bisschen Flugangst habe ich schon. Naja, und ein bisschen hysterisch bin ich auch. Was das jetzt mit meiner letzten Flugreise und vor allem mit frischem Filterkaffee zu tun hat?

Nach langatmiger Warterei konnten mein Freund ich endlich "boarden", wie das neudeutsch heißt.

Der Airbus sah eigentlich auch ganz passabel aus - ein Check, den ich mir nie nehmen lasse. Dann der Start, Blick aus dem Fenster: hängen wir zu tief nach unten? Nö, alles eigentlich ganz gut und unter uns glitzerte der Rhein (Start von Düsseldorf).

Doch dann, als ich mich schon entspannen wollte, die Ansage, die meine Verfassung verändern sollte. "Auf diesem Flug servieren wir Ihnen keine Heißgetränke wie Tee oder Kaffee." Aha, dachte ich noch gelangweilt. Doch dann: "Dies geschieht zu Ihrer und unserer eigenen Sicherheit." Sicherheit? Ich war hellwach, so etwas hatte ich ja noch nie gehört. "Wir erwarten in Folge des Wetters einen unruhigen Flug."

Mein Freund, der Rechtsanwalt, brummelte nur: Dazu gab es ein Urteil. Was, mehr nicht? Ich sage nur Ausnahmesituation! Wenn die schon "unruhiger Flug" sagen, zischte ich misstrauisch und sah das Inferno heraufziehen: Blitze, brennende Tragflächen, das volle Programm.

Ich spürte, wie ich hyperventilierte, mein Kopf glühte - archaische Fluchtimpulse machten sich breit. Das Flugzeug lag weiter wie eine Eins in der Luft. Nach einer halben Stunde eine neue Ansage: "Das Wetter lässt einen Verkauf aus dem Boardshop nicht zu". O Gott, wenn die sich sogar Umsatz entgehen ließen...

Ich schnaufte, an Lesen war nicht zu denken, während der Flug immer noch ruhig verlief. Am Ende wurde es die letzten Minuten doch ruppig - meine Nerven hätten allerdings ohne die Infos weniger gelitten. Ein schlichtes "Kaffee ist aus" hätte gereicht. An Land schlotterten mir die Beine.