Raketen, Kracher und geleerte Flaschen: Die Spuren des Jahreswechsels waren auf dem Harburger Rathausplatz und allen Straßen der Innenstadt unübersehbar.

Harburg. Am Neujahrsmorgen um 8 Uhr begannen acht Männer der Hamburger Stadtreinigung mit dem Müllkehren. Zwei von ihnen: Marco Gimm und Tim Wellner. Mit Harken und Besen schoben sie alle Überbleibsel der Knallerei an den Straßenrand, wo anschließend Kehrmaschinen den Unrat in sich hineinschaufelten. Auch die muslimische Jugendorganisation "Majlis Khuddam-ul-Ahmadiyya Deutschland" war ab 8 Uhr wieder zur Stelle und unterstützte die Stadtreinigung beim Zusammenkehren von Böllern auf dem Harburger Rathausplatz. Zehn große Müllsäcke füllten die Jugendlichen. Ihr Sprecher Daniel Ahmad: "Wir sind bereit, unentgeltlich für das Gemeinwohl einzustehen. Wir wollen zeigen, dass eine multikulturelle Gesellschaft möglich ist und das zum Nutzen der gesamten Bevölkerung. Unsere Idee des Neujahrsputzes soll dazu beitragen."

Wie in den Vorjahren war in Harburgs Gastronomie-Hochburg, der Lämmertwiete, wieder besonders viel Silvesterfeuerwerk abgebrannt worden. Das Straßenpflaster war übersät mit Pappe, Plastik, Holz und Glas. Hier griffen die Anwohner auch wieder selbst zu Schaufel und Besen und entsorgten den Abfall in ihren Hausmülltonnen. Im gesamten Stadtgebiet war die Stadtreinigung gestern mit 67 Mitarbeitern bis in die Nachmittagsstunden mit dem Kehraus beschäftigt. Etwa 25 Tonnen Müll kamen zusammen.