Nach gut zwei Jahren Projektlaufzeit war es soweit: Morgens um 7.30 Uhr fuhr ein Lkw auf den Hof der SBB Kompetenz gGmbH in Wilhelmsburg, um 85 Computersysteme samt Zubehör für fünf Computernetzwerke in Kamerun abzuholen.

Wilhelmsburg. Möglich gemacht haben dies die Ein-Euro-Jobber der GEP (Gemeinnützige internationale Entwicklungspartnerschaft), einem Beschäftigungsbetrieb der SBB Kompetenz. Die Langzeitarbeitslosen hatten ausgediente Computer von privaten Spendern und Institutionen gesammelt und wieder aufgerüstet.

In Absprache mit den Projektpartnern in Afrika haben die Arbeit suchenden Männer und Frauen Office- und Lernsoftware-Pakete für die Rechner zusammengestellt. Sie schrieben auch ein Handbuch für fünf unabhängige Computernetzwerke.

Möglichst gute Computerkenntnisse zählen inzwischen auch für junge Afrikaner zu den Kernkompetenzen auf dem Arbeitsmarkt. Allein, es fehlen oft die für die Ausbildung notwendigen Rechner. "Im Rahmen der digitalen Gleichberechtigung zwischen den reichen Ländern des Nordens und den armen Ländern des Südens eröffnet dieses Projekt jungen Menschen in Kamerun den Zugang zur globalen digitalen Welt", sagt Projektmanager Ulf Luth.

Finanzielle Unterstützung für das Computerprojekt kam von der Norddeutschen Stiftung für Umwelt und Entwicklung (NUE).

Insgesamt zehn Paletten werden nun per Container von Hamburg nach Douala in Kamerun verschifft. Dort werden sie schon im Hafen von der kamerunischen Partnerorganisation Care-Ta'Shuo in Empfang genommen und verteilt.

Der größte Teil der Rechner geht an das Gymnasium in Dschang, der Hauptstadt der Region Menoua, im Westen des Landes. 20 Computer sind für den "Club des Amis d'Allemagne" (Klub der Freunde Deutschlands), einem Weiterbildungszentrum in der Hafenstadt Douala. Zehn PCs gehen an das Gesundheitszentrum CASPCAN in die Hauptstadt Yaounde.