Ralf Dieter Fischer, Kreischef der CDU Harburg, sorgte im Regionalausschuss Süderelbe für Aufregung.

Neugraben. Als Gewerbetreibender - der Rechtsanwalt ist seit 30 Jahren an der Marktpassage ansässig - will er sich in den neu zu gründenden Stadtteilbeirat wählen lassen. Hintergrund: Neugraben soll, wie berichtet, als Wohnquartier aufgewertet werden. Vertreter aus Politik und Verwaltung sowie ein Stadtteilbeirat können Ideen entwickeln und die Umsetzung von Maßnahmen begleiten sowie mitentscheiden. Das Stadtteilgremium soll aus Bewohnern, Gewerbetreibenden und Grundeigentümern bestehen.

Während der Regionalausschusssitzung drückten CDU und GAL einen neuen Antrag durch, nachdem die Anzahl der Beiratsmitglieder erhöht und Bewohner aus angrenzenden Gebieten zugelassen werden sollen und erwirkte eine Änderung der Geschäftsordnung. "Da war sich der Fraktionsvorsitzende der CDU, Ralf Dieter Fischer, sich nicht zu schade, sich als Gewerbetreibender in den Beirat wählen lassen zu wollen. Außerdem will auch seine Tochter Treeske Fischer als Eigentümerin in dem Gremium. Das ist doch Vetternwirtschaft wie aus dem Bilderbuch", sagt Jürgen Heimath, Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Bezirksversammlung aufgebracht. Thomas Völsch, SPD-Bürgerschaftsabgeordneter, wirft Fischer ein "Reinschummeln durch die Hintertür" vor. "Wir brauchen hier keinen weiteren schwarzen Block."

Fischer winkt ab. "Ich will nicht als Politiker sondern als Bürger in den Beirat, will hier maßgebliche Veränderungen auf den Weg bringen." Das letzte Wort in Sachen Mitglieder für den Beirat hat die Bezirksversammlung. Hier wird darüber abgestimmt, wer künftig an den Gremiumssitzungen teilnimmt. Und da hier CDU und GAL die Mehrheit stellen, ist sich Fischer sicher: Da wird es sicher noch Gemecker geben, aber die Besetzung steht schon fest."