In die Sanierung des Winsener Schweitzer-Viertels scheint Bewegung zu kommen. Laut Alfred Schudy, Leiter der Bauaufsicht, hat der Eigentümer seine bockbeinige Grundhaltung abgelegt.

Winsen. So berichtete der Verwaltungsmitarbeiter nun dem Planungsausschuss, dass es kürzlich ein Treffen zwischen Stadtverwaltung und einem Eigentümervertreter des vernachlässigten Plattenbaugebiets gegeben hat. Dabei habe der Vertreter der Capricornus Investment GmbH Norddeutsche Wohnanlagen grundsätzliche Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit der Stadt signalisiert. Bislang herrschte nahezu Funkstille zwischen Stadt und Eigentümer. Unter anderem gibt es Unstimmigkeiten zu den neun Millionen Euro Sanierungskosten.

Während des Treffens habe der Capricornus-Vertreter zunächst dem Gestattungsvertrag für Spielgeräte im Innern des Viertels zugestimmt. Außerdem habe er gesagt, dass das Unternehmen kooperationsbereit sei. Finanziell hätten die Berliner schon einiges in die teils achtgeschossigen Blöcke investiert. So sei kürzlich das Dach für 500 000 Euro saniert worden.

Für die teils katastrophalen Zustände in den Wohnungen und an den Gebäuden (das Abendblatt berichtete) machte der Eigentümer-Vertreter die beauftragte Hausverwaltungsfirma verantwortlich. Man habe sich von der EEG mit Sitz in Lüneburg getrennt und nun einen neuen Auftragnehmer. Zum vorliegenden Rahmenplan für die Sanierung des 11 900 Quadratmeter großen Areals äußerte sich der Vertreter vorerst nicht. Das Unternehmen wolle sich mit den Plänen auseinandersetzen und seine Ansichten im ersten Quartal 2010 mitteilen. Bislang sind der Eigentümer-Gesellschaft die Kosten zu hoch.

Die Stadt Winsen hat das Schweitzer-Viertel als Sanierungsgebiet ausgewiesen, um es wieder in ein gefälliges Wohnquartier zu verwandeln. Das Vorhaben wird mit dem Bund-Länder-Programm "Soziale Stadt" verwirklicht.