Alle ziehen an einem Strang: Die Harburger Einzelhändler, das City-Management und das Bündnis BID (Business Improvement Distrikt).

Harburg. Ziel: Die Harburger Innenstadt soll wieder ein Anziehungspunkt für Kundschaft aus der näheren und ferneren Umgebung werden - ein sogenanntes Oberzentrum für die Versorgung mit Dingen des täglichen und nicht alltäglichen Bedarfs. Seit Jahresmitte laufen erste Aktivitäten für Verbesserungen. Schmuddelecken wurden gereinigt, neu bepflanzt oder wie im unansehnlichen Gloria-Fußgängertunnel mit Kunstplakaten dekoriert. City-Manager Matthias Heckmann beklagt inzwischen allerdings den dritten Diebstahl eines der Kunstbanner. Um die Lücken zu schließen, wurde nun ein weihnachtliches Grußmotiv neu aufgehängt.

Von Anwohnern, Einzelhändlern und Kunden werden Verbesserungen bereits wahrgenommen, stellt Peter Kowalsky, Manager des BID in Harburg erfreut fest. Er sieht sich als Vermittler zwischen den 104 Grundeigentümern (allein die City Galerie hat elf Eigentümer) und den Einzelhändlern der Harburger Innenstadt. Vergangenen Montag traf sich ein "Runder Tisch" des BID im Hotel Panorama Harburg. Mehr als 50 Grundeigentümer nahmen teil, daneben auch Immobilienmakler oder auch ein Expansionsleiter der Drogeriemarkt-Kette DM. Kowalsky: "Die Intension der Veranstaltung war die Reflexion des Immobilienstandorts Harburg. Wir haben hier Perlen wie die Technische Universität, den Fernbahnhof der Deutschen Bahn, die Naherholungsangebote des Stadtparks und der Außenmühle. Im Bereich der Wirtschaft sind führende Unternehmen aus Forschung und Entwicklung angesiedelt. Der Channel Hamburg im Binnenhafen wird in Zukunft auch die Lücke zentrumsnahen Wohnens und Arbeitens schließen."

Am Branchenmix in der Harburger Innenstadt wurde am Runden Tisch ebenfalls gefeilt. Welche Mieten lassen sich erzielen, welche Anbieter sollten vertreten sein? Ein-Euro-Shops und auch die Vielzahl an Bäckerläden sollen kein Dauerzustand sein. Zum Jahresende wird in der City Galerie der Quelle Technik Shop wegen der Quelle-Insolvenz geschlossen. Was kommt danach? Kowalsky: "Auch hier laufen Verhandlungen. Es wird nach Höherwertigem Ausschau gehalten." Zum höherwertigen Segment zählen in der Lüneburger Straße auch die Douglas Parfümerie und die zum Douglas-Konzern gehörende Ladenkette Christ Juweliere und Uhrmacher. Gerüchteweise waren beide Läden im Gespräch, geschlossen zu werden, weil Douglas und Christ seit fünf Jahren gleich um die Ecke, im Phoenix-Center, ebenfalls vertreten sind. Aus der Douglas-Zentrale in Hagen ist zu hören, dass die Parfümerie in der Lüneburger Straße nicht aufgegeben werden soll. Und Kerstin Hofmann, Christ-Bereichsleiterin für den Raum Hamburg, rechnet nicht mit einem baldigen Ende des Geschäfts in der Lüneburger Straße: "Wir haben mit besonderen Angeboten den seit Eröffnung des Phoenix-Centers festgestellten Abwärtstrend des Geschäfts in der Lüneburger Straße stoppen können und hoffen nun auf dessen Erhalt."

Die Harburger Innenstadt ist seit Dienstag auch noch weihnachtlicher als in den Vorjahren geschmückt. Das BID vereinbarte mit Einzelhändlern 50 geschmückte Tannenbäumchen aufzustellen. An allen fünf Zugängen der Lüneburger Straße wurden zudem fünf größere Tannenbäume aufgestellt. Sie werden am morgigen Freitag von einer Harburger Pfadfindergruppe mit bunten Schleifen, ähnlich wie auf dem Weihnachtsmarkt vor dem Rathaus, geschmückt.