“Keine Gegenstimme - so eindeutig ist eine Abstimmung selten ausgefallen“, sagte Rosengartens Bürgermeister Dietmar Stadie (SPD) auf der Sitzung des Gemeinderates. Beschlossen wurde der Standort “Landhaus“ in Klecken für den neuen Rewe-Markt - und zwar einstimmig.

Klecken. Diesem Ergebnis war jedoch ein Monate langer Streit zwischen der Bürgerinitiative (BI) "Nahversorgung Klecken/Eckel - ja, aber richtig!" und der Verwaltung vorausgegangen (wir berichteten). Allerdings hatte die Ratsmehrheit ihre Bedenken gegen den Standort "Landhaus" bereits am 26. Oktober aufgegeben, als sich der Bau- und Planungsausschuss der Gemeinde Rosengarten ebenfalls für den Wunschstandort der Bürgerinitiative ausgesprochen hatte. So dürfte die Abstimmung an diesem Abend wohl nur noch eine Formsache gewesen sein.

Jetzt müsse die Firma Procom möglichst bis zum 13. Januar eine Regelung mit dem Landkreis zu den Themen "Entwässerung" sowie "Zu- und Abfahrt" für das Gelände treffen und schriftlich vorlegen, hieß es in der Sitzung.

Anschließend sprach Heiko Delventhal von der Bürgerinitiative ein Thema an, das an diesem Abend nicht auf der Tagesordnung stand: Den Antrag auf Baumschutz für das Gelände des früheren Spar-Marktes an der Hittfelder Straße. Der Hintergrund: Die Discounter-Kette Lidl hat eine Bauvoranfrage für einen 799 Quadratmeter großen Markt gestellt. Da der Gesetzgeber erst ab 800 Quadratmeter einen Bebauungsplan vorschreibt, dürfte Lidl deshalb sofort auf dem Gelände an der Hittfelder Straße bauen. Sowohl die Bürgerinitiative als auch die Gemeindeverwaltung befürchten bei einem Erfolg von Lidl den Rückzug von Rewe.

Um dies zu verhindern, hatte Ratsmitglied Volkmar Block (Grüne) einen Antrag auf Schutz der Bäume und Sträucher auf dem Gelände des ehemaligen Spar-Marktes an die Gemeinde gestellt. Im Zentrum dieses Antrags steht eine 100 Jahre alte Eiche, die auf dem Gelände steht.

Zum Stand des Verfahrens erklärte Block: "Falls Lidl einen Antrag auf Abholzung dieser Bäume stellt, wird die Gemeinde diesen ablehnen. Der Discounter müsste dann klagen." So gingen Monate ins Land. Bisher habe die Discounter-Kette aber nur eine Bauvoranfrage gestellt.