Die Polizei sucht jetzt verstärkt nach den Ganoven, die derzeit in Häuser im Landkreis Harburg einbrechen. Am Donnerstag waren seit den Mittagsstunden mehr als 200 Beamte der Polizeiinspektion Harburg, der Polizeidirektion Lüneburg und der Niedersächsischen Bereitschaftspolizei im Einsatz.

Buchholz. Unter Leitung von Polizeirat Wilfried Reinke (43) kontrollierten die Polizisten an zwölf Kontrollstellen insgesamt 1023 Fahrzeuge.

Gleichzeitig waren Zivilfahnder in Wohngebieten unterwegs, um verdächtige Personen zu überprüfen. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz, um die Beamten bei möglichen Verfolgungsfahrten zu unterstützen. Anscheinend sind der Polizei bei dem Großeinsatz keine Einbrecher in die Fänge gegangen - Polizeisprecher Jan Krüger (32) meldete lediglich: "Wir verraten nicht, ob verdächtige Personen unterwegs waren." Einziger Nebenerfolg war die vorläufige Festnahme von drei Rumänen (23, 28 und 33) in Rade. Beamte stellten bei ihnen 80 Stangen Zigaretten sicher.

Besonders ärgerlich: Obwohl ein Großaufgebot von Beamten im Einsatz war, ließen sich die Einbrecher am Donnerstagabend nicht davon abschrecken, dreimal zuzuschlagen: In Sottorf in der Straße Roter Kamp, in Dohren in der Johann-Fock-Straße und in Jesteburg in der Straße Auf den Krögen. Die Diebe stiegen durch Terrassentüren oder Fenster in die Einfamilienhäuser ein und stahlen Schmuck und einen Laptop.

Allein in dieser Woche schlugen die Täter auch in Neu Wulmstorf, Hanstedt und Toppenstedt (Mittwoch); Hanstedt, Egestorf, Emmelndorf, Tostedt und Buchholz (Dienstag) sowie zweimal in Garlstorf zu. Sie stahlen vor allem Schmuck und Bargeld.

Die Polizei geht davon aus, dass im Landkreis Harburg "verschiedene Tätergruppen aktiv sind". Bereits Anfang Oktober hatte die Polizeiinspektion Harburg die Ermittlungsgruppe "Wohnungseinbruch" eingerichtet; in ihr arbeiten sechs Beamte unter der Leitung von Kriminaloberrat Wilfried Haensch (50), Leiter des Zentralen Kriminaldienstes. "Der Landkreis ist mit seiner ländlichen Struktur und den guten Verkehrsanbindungen seit je her attraktiv für Einbrecher gewesen", sagt der Kriminaloberrat. Allein, in diesem Jahr haben die Einbrüche verglichen mit den Vorjahren "deutlich zugenommen". Seit September sind "die örtlichen und reisenden Täter" verstärkt auf Beutezug.

Die Polizei wendet sich jetzt noch einmal an alle Bürger: "Verdächtige Beobachtungen sollten immer schnellstmöglich der Polizei gemeldet werden." Hinweise nimmt der Zentrale Kriminaldienst unter Rufnummer 04181/2850 und jede andere Polizeidienststelle entgegen. Für Fragen zum Einbruchschutz gibt es bei der Polizeiinspektion Harburg den Beauftragten für Kriminalprävention, Kriminaloberkommissar Heinz-Walter Johansson (Telefon: 04171/796-335).