Der Harburger Weihnachtsmarkt ist auch bei Vertretern aus Politik und Verwaltung beliebt. Nun ist er auch zum Programmpunkt der Bezirksverwaltung geworden. Der Anlass ist allerdings weniger erfreulich, erinnert er doch die Politiker an altbekannte Harburger Probleme.

Harburg. So sind die Sponsoren für die Eisskulptur auf dem Weihnachtsmarkt, laut Informationen der Rundschau ein großes Kaffee-Unternehmen und ein Spiele-Anbieter, kurzfristig abgesprungen. "Zehn Tage vor Beginn des Weihnachtsmarktes kamen die Absagen. Wir waren sehr traurig, denn diese großen Firmen ziehen erfahrungsgemäß viel Publikum an", so Anne Rehberg, Eventmanagerin der WAGS und Organisatorin des Marktes.

Der Grund für den Rückzug des Kaffeemultis: "Harburg ist nicht werbewirksam", so Ralf Dieter Fischer, Vorsitzender der CDU in der Bezirksversammlung. Die gleiche Begründung hatte Anne Rehberg mehrfach von Händlern aus Deutschland gehört, die ihre Stände nicht in Harburg aufbauen wollen. "Zu viel Konkurrenz von Ein-Euro-Märkten", so die Eventmanagerin.

Diese Einstellung sorgt nicht gerade für hohe Motivation bei der WAGS. Um den Veranstalter bei Laune zu halten und, "damit der Weihnachtsmarkt", so Fischer, "auch in den kommenden Jahren organisiert wird", hat sich die Bezirksversammlung im Rahmen eines interfraktionellen Anliegens dazu durchgerungen, Geld zur Verfügung zu stellen. So erhält die WAGS einen Zuschuss in Höhe von 2000 Euro für die bei Jung und Alt beliebte Eisskulptur.

Außerdem hatte die WAGS im vergangenen Jahr Ärger mit Händlern, die bereits vor dem Ende des Weihnachtsmarktes ihre Sachen packten und verschwanden, ohne die Standmieten zu bezahlen. "Uns gingen 4000 Euro flöten. Das war sehr ärgerlich", sagt Rehberg. Vorkasse könne die WAGS nicht von den Verkäufern verlangen, denn "dann kommt keiner mehr nach Harburg." Da die WAGS jedoch auch durch die Standmieten den Aufwand für den Budenzauber finanziert, sollte die Verwaltung 3000 Euro für eine Ausfallbürgschaft stellen, falls sich einige Händler erneut verabschieden und jegliche Zahlungen verweigern.

Zunächst winkte Bezirksamtsleiter Torsten Meinberg beim Vorschlag der Parteien ab. "Es gibt keinen Rechtsgrund für diese Forderung", sagte er. Daraufhin wurde die Sitzung unterbrochen. Nach der Pause wurde die Verwaltung per Antrag beauftragt zu prüfen, aus welchen Haushaltstöpfen das Geld für eine eventuelle Ausfallbürgschaft herausgezogen werden könnte. "Wir hoffen, dass wir die 3000 Euro nicht benötigen und alle zahlen", so Rehberg.