Am liebsten arbeitet Helmut Sass mit Lindenholz. Das lässt sich am besten formen. Aber auch vor hartem Teakholz oder Mahagoni schreckt der Scharmbecker nicht zurück.

Scharmbeck. Wenn er die Schnitzeisen ansetzt, verwandeln sich Holzklumpen in filigrane Krippenfiguren oder monumentale, 1,5 Tonnen schwere Adler. Der stellvertretende technische Leiter des Winsener Krankenhauses ist Schnitzer aus Leidenschaft. Dabei ist er eigentlich ein ausgebildeter Elektriker.

Vor 25 Jahren belegte er einen Kurs an der Volkshochschule. "Und es lief eigentlich ganz gut", so der 59-Jährige. Seitdem schwingt er nach der Arbeit den Hammer, schält Späne aus dem Holz bis sich der natürliche Werkstoff in Bergmänner, Engel oder auch Jesu am Kreuz verwandelt. Mehrere hundert Figuren sind so entstanden. Dazu Schaukelpferde, Stimmungsleuchter, Laufräder und Holzspielzeug.

Für ihn ist die Holzarbeit pure Entspannung: "Dabei schalte ich ab. Wenn ich schnitzen kann, ist alles in Butter." So arbeitete er eineinhalb Jahre an seinem majestätischen Mahagoni-Adler, der mittlerweile vor seinem Haus Wache schiebt.

Wer Lust hat, sich die anderen Werkstücke von Helmut Sass anzuschauen, hat dazu an den Wochenenden Gelegenheit. Am Kanonenberg 15 öffnet der Scharmbecker seine Werkstatt für eine Weihnachtsausstellung. Sonnabend und Sonntag ist jeweils in der Zeit von 11 bis 17 Uhr geöffnet.