Habt ihr euch schon mal überlegt, was mit dem vielen Regen passiert, der in den vergangenen Tagen fast pausenlos auf die Erde geprasselt ist?

Zum Teil versickert er natürlich im Boden, aber der Regen, der auf Straßen und Plätze fällt, kann natürlich nicht so einfach verschwinden. Dafür gibt es eine Kanalisation. Das sind unterirdische Kanäle, die gebaut wurden, um Regen- und Schmelzwasser, aber auch Schmutzwasser aus den Toiletten zu sammeln und abzuleiten.

Dieses System ist alt: Archäologen haben in Pakistan ein 4000 Jahre altes gemauertes Entwässerungssystem entdeckt. In Europa war Wien 1739 vollständig kanalisiert, in Hamburg entstand das Kanalisationssystem erst 1856. Das ist spät - deshalb kam es auch zu Pest- und Cholera-Epidemien. Heute gibt es meistens getrennte Systeme: Kanäle für Schmutzwasser, die zu Kläranlagen führen, und Kanäle für Regenwasser, die meistens in Gewässern münden. Oft fließt das Regenwasser in Sammelbecken, wo es biologisch geklärt wird und dann wieder in die Kanalisation zurückgelangt. Wenn es keine getrennten Systeme gibt, fließt Abwasser aus den Häusern oder der Industrie und Regenwasser gemeinsam zu einem Klärwerk.