Das ganz große Geld ist eigentlich ganz einfach zu beschaffen, man muss nur die richtigen Ideen haben. Wie wäre es denn mit zehn- bis zwanzigtausend Euro pro Tag?

So viel kassieren nach einer Einschätzung der Hamburger Verbraucherzentrale Internet-Firmen, die Rechnungen für angeblich heruntergeladene Software an bis dahin ahnungslose "Kunden" schicken.

Auch mir flatterte über das Internet eine solche Rechnung ins Haus. 144 Euro sollte ich für ein Jahresabonnement des Internet-Dienstes happy-downloads.de (Name von mir geändert) zahlen. Dafür hätte ich dann stumpfsinnige Baller-Spiele, Cocktail-Rezepte, 1000 Witze, mein persönliches Horoskop und Unmengen anderen Daten-Mülls herunterladen können. Na, das wollte ich doch wirklich schon immer... Und das alles zum Preis eines Menüs für zwei beim Luxus-Italiener.

Aber woher hat die Firma meinen Namen, meine Anschrift und zu allem Überfluss auch noch mein Geburtsdatum? Da hat es irgendwo anders mit dem Datenschutz wohl nicht geklappt.

Bei der Hamburger Verbraucherzentrale läuft happy-downloads.de unter der Rubrik "Worldwide Nepp". Die Liste umfasst weit mehr als 250 Internet-Dienste, die nach dieser Masche ahnungslose Surfer abzocken. Dazu gibt die Verbraucherzentrale den eindeutigen Rat: Auf keinen Fall zahlen, selbst wenn man versehentlich eine entsprechende Seite angeklickt haben sollte, damit ist dann nämlich kein rechtsgültiger Vertrag abgeschlossen.

Aber ganz offensichtlich lassen sich genügend Leute von Drohungen mit Mahngebühren und Inkasso-Diensten vor der Wohnungstür einschüchtern und zahlen zähneknirschend die geforderte Summe, sonst würden die Nepp-Dienste nicht so enorme Gewinne einfahren.

Heute fand ich auf meinem Rechner schon wieder eine Mail von happy-downloads.de: Ich möge doch bitte die 144 Euro zuzüglich zehn Euro Mahngebühr umgehend überweisen. Das werde ich nun ganz bestimmt nicht tun und auch ohne happy-downloads auf meinem Computer ganz happy bleiben.