Der Niedersächsische Landvolkverband kritisiert die Vorgehensweise der E.onRuhrgas beim Aufkauf von Flächen für die Gaspipeline durch den Landkreis Harburg.

Buchholz. Der stellvertretende Geschäftsführer Werner Maß sagt: "Viele Grundeigentümer sind verunsichert. Sie werden von Vertretern der E.on Ruhrgas persönlich aufgesucht und mit dem Hinweis drohender Enteignung zur Unterzeichnung der Gestattungsverträge aufgefordert." Die Gaspipeline werde, so Maß weiter, auf ihren 80 Kilometern durch den Landkreis Harburg von Tespe nach Heidenau überwiegend landwirtschaftliche Flächen beanspruchen. Baubeginn soll 2010 sein.

Maß hält die Art und Weise, wie der Druck auf die Landwirte ausgeübt werde, für inakzeptabel. "Bis Mitte Oktober hatten sehr viele Grundeigentümer und auch der Landvolkverband erhebliche Bedenken im Planfeststellungsverfahren schriftlich vorgelegt, die nun geprüft werden. Viele Grundeigentümer lehnen den Bau der Leitung ab." Eine Gasleitung derartigen Ausmaßes werde bleibende Schäden am Grundstück verursachen und dessen Wert dauerhaft erheblich beeinträchtigen, so der stellvertretende Geschäftsführer. Zudem sei die Entschädigungssumme, die den Landwirten im Landkreis Harburg geboten werde in Höhe von 70 Cent pro Quadratmeter nicht mehr zeitgemäß, so Werner Maß.

Maß weiter: "Drohungen der E.on Ruhrgas, den Grundeigentümer zu enteignen, wenn der nicht unterschreibt, schaffen keine Vertrauensbasis." Einige Grundeigentümer seien derzeit bereit, ihre Forderungen gerichtlich prüfen zu lassen.