Diesen Sonnabend sind sie wieder unterwegs, die berittenen Sanitäter der Johanniter des Kreisverbandes Harburg. Bei der traditionellen Auetaler Herbstjagd sorgen Martina Leffrang mit Powergame, Mandy Meyer mit ihrem Amigo und Tanja Stein auf Annidale dafür, dass bei kleinen und großen Unfällen sofort Erste Hilfe geleistet werden kann.

Meckelfeld. "Als Sanitäter auf dem Pferd unterwegs zu sein, hat viele Vorteile", erklärt Martina Leffrang "Besonders in Menschenmengen sind wir wesentlich schneller als ein Rettungswagen zur Stelle", so die Arzthelferin. Lachend fügt sie hinzu: "Und auch wir haben einen Mini-Rettungswagen auf dem Pferd mit dabei." Vom Pflaster über die Wunddesinfektion und die Infusion bis hin zum Beatmungsbeutel ist alles griffbereit. Außerdem ist immer ein Funkgerät und Handy mit dabei, wenn die Staffel in den Einsatz geht.

Das Angenehme mit etwas Nützlichem verbinden: Mit keinen anderen Worten kann Martina Leffrang ihr Engagement bei den Johannitern so gut beschreiben, wie mit diesen. "Ich liebe es einfach, Zeit mit meinem Pferd zu verbringen - und da ist die Arbeit bei der Johanniter-Reiterstaffel einfach genau das Richtige für mich", sagt die 48 Jahre alte Arzthelferin, die seit dem Sommer die Gruppe gemeinsam mit Mandy Meier leitet. Die beiden Sanitäterinnen lieben ihre Arbeit, haben Spaß daran, hoch zu Ross große Veranstaltungen - wie zuletzt den Heideblütenumzug in Amelinghausen - zu begleiten. Bereits von weitem sind die berittenen Sanitäter in ihren orangefarbenen Jacken zu erkennen und können zudem aus ihrer "Pferdeperspektive" brenzlige Situationen besser überblicken. Doch damit eine solche Staffel auch tatkräftig arbeiten kann, braucht sie vor allem engagierte Mitglieder. Bei der Übernahme der Leitung im Sommer waren lediglich vier Reiter aktiv.

Doch so langsam füllen sich zur Freude der Staffelleiterinnen die Reihen wieder. Mit dabei sein wird ab sofort die 15 Jahre alte Victoria Geiling, die bereits seit ihrem sechsten Lebensjahr viel Zeit auf dem Rücken ihres Pferdes verbringt. "Ich habe einmal etwas über die berittene Polizeistaffel im Fernsehen gesehen und war sofort begeistert", sagt die Pferdenärrin. "Ich sitze sowieso fast an jedem Tag auf dem Pferd und da würde ich mich freuen, auch etwas Gutes damit tun zu können." Um in schwierigen Situationen einem Menschen helfen zu können, ist es natürlich wichtig, dass Pferd und Reiter ein Team bilden und das Tier zum Beispiel auf lärmende Autos, schreiende Kinder oder das Blaulicht des Rettungswagen gelassen reagiert. "Neben meinem Pferd könnte eine Bombe explodieren, und es würde ruhig bleiben", sagt Neuling Tanja Stein und lacht. Auch die Egestorferin möchte die Johanniter in Zukunft gemeinsam mit ihrem Pferd unterstützen. Elena Ulrich, auch eine jahrelange Pferdefreundin, reizt der medizinische Aspekt an der Reiterstaffel sehr. "Ich überlege schon seit einiger Zeit, Medizin zu studieren", sagt die junge Frau. "Da ist der Sanitätsdienst genau das Richtige."

Mit den vielen neuen Gesichtern können Martina Leffrang und ihre Kollegin Mandy Meyer nun also bereits positiv in die Zukunft schauen. Neun interessierte Reiter möchten in Zukunft mit den beiden Sanitäterinnen zusammenarbeiten, drei von ihnen haben bereits am Informationstag die Mitgliedschaft bei den Johannitern mit ihrer Unterschrift bestätigt. "Ich bin überwältigt von diesem großen Interesse", freut sich Leffrang voller Tatendrang. "Wenn wir jetzt noch von ein paar Sponsoren unterstützt werden und bessere Trainingsmöglichkeiten bekommen, dann kann nichts mehr schief gehen - und: Jeder weitere Reiter ist bei uns herzlich willkommen."