Falsche Priorität

"Landkreis: Luhmühlen bekommt Zuschuss", Harburger Rundschau vom 18. November

Im Bundestagswahlkampf war Bildung ein wesentlicher Schwerpunkt, den insbesondere die FDP gerne hervorgehoben hatte. Das war vor der Wahl. Wie sieht diese Politik im Landkreis Harburg bei einer CDU/FDP-Mehrheit im Kreistag aus? Unter den Maßnahmen zur Einsparung von Haushaltsmitteln heißt es: "Schulen; Verwaltungs- und Betriebsaufwendungen - pauschal -zehn Prozent für 2010 + 2011." Und diese Einsparungen sind erst der Anfang, waren diese doch so geplant, bevor sich das 3,7-Millionen-Euro-Loch auftat. Geradezu skandalös ist in diesem Zusammenhang aber, dass der Landkreis gleichzeitig 1,5 Millionen Euro für die Modernisierung des Ausbildungszentrums Luhmühlen ausgeben will. Zur Erklärung - es handelt sich um ein Ausbildungszentrum für Pferd und Reiter. Mit Niedersachsen in der PISA-Studie 2008 im Ranking bei Mathematik auf Platz 14, Naturwissenschaften auf Platz 13 und Lesen und Textverständnis auf Platz 13 verwundert einen diese Priorisierung. Am 18. Dezember wird sich im Kreistag zeigen, was im Landkreis Harburg mehr zählt: Schulen oder Pferdesport.

Holger Mayer, per E-Mail

Gequälte Tiere

"Verletzte Gänse totgeknüppelt", Harburger Rundschau vom 19. November

Weihnachtszeit ist Gänsezeit. Was gibt es im Winter schöneres als knusprige Gänsekeulen vom Buffet oder eine zarte Gans, im Niedertemperaturverfahren gegart, mit sämtlichen köstlichen Beilagen, liebevoll vom Chefkoch zubereitet?

Dass dieses Tier, bevor es endlich schmerzfrei auf dem Teller liegt, gequält, geschunden und zur Profitsteigerung entgegen aller ethischen Regeln benutzt wurde, stört und interessiert den hungrigen "Genießer" nicht. Auch die Verarbeiter dieses "Edelgeflügels" sind weltmeisterlich im Verdrängen. Einige Euro beim Einkauf gespart, wird auf die Frage von Gästen ausweichend geantwortet bzw. auch schon mal "geschwindelt". Geben wir uns als Konsumenten damit zufrieden, verzehren wir diese Tiere aus Wistedt, machen wir uns genauso schuldig wie die Mitarbeiter des dortigen Betriebes, die aus Gleichgültigkeit und Desinteresse jahrelang weggeschaut haben und bescheren - passend zur Weihnachtszeit - den verantwortlichen Züchtern nochmals einen satten Verkaufserlös.

Christiane Gloye-Schröder, per E-Mail

Blinde Tierärzte?

Man muss den Eindruck gewinnen, dass hier die Mitarbeiter des Kreisveterinäramts von den Besitzern des Gänsemastbetriebes "geschmiert" wurden. Warum wurden nicht auch die Mitarbeiter bei der Besichtigung befragt? Oder waren die Tierärzte blind? Wie dämlich muss eine Behörde sein, die solche Kontrollen vorher ankündigt.

Burghard Dziekan, per E-Mail

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