Sicherheit geht alle Bürger an - sagten sich die Harburger Sozialdemokraten und luden zu einer Info-Veranstaltung ins Herbert-Wehner Haus an der Julius-Ludowieg-Straße ein. Nur: Kein Bürger fand sich ein.

Harburg. "Dabei werden die Auswirkungen der Sparklausur des Senats in Sachen Sicherheit für Harburg richtig hart werden", sagt Andreas Dressel, SPD-Bürgerschaftsabgeordneter und Sicherheitsexperte seiner Partei, der Rundschau. Denn entgegen den Zusagen von Senator Christoph Ahlhaus (CDU) "wird es künftig weniger bürgernahe Beamte geben, die auf den Straßen Harburgs ihren Dienst tun." Der Senat plane den Abbau der sogenannten BünaBe noch nicht im Rahmen der anstehenden Einsparungen, "sondern danach. Die Bürger sollen nicht verunsichert werden", glaubt Dressel. Auch die sechs Beamten der Präsenzgruppe der Polizei, die, wie berichtet, angeblich an andere Wachen im Hamburger Stadtgebiet ausgeliehen werden sollen, "werden nicht wieder zurückkommen", so Dressel - und widerspricht damit Aussagen von Ralf Dieter Fischer, Chef der CDU-Bezirksfraktion, der gegenüber der Rundschau sagte, dass jene abgezogenen Polizisten "in ein paar Wochen" wieder in Harburg zurückerwartet werden. Dressel: "Ich bezweifle, dass man der Harburger CDU jenseits der Elbe so viel Einfluss zubilligt, um darüber bestimmen zu können. Da hat sich Fischer zu weit aus dem Fenster gelehnt."

Weiterhin ist sich der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete mit seinen Parteikollegen Sören Schumacher und Thomas Völsch einig, dass die massiven Einschnitte bei der Sicherheit auch auf andere Bereiche wie unter anderem Jugendkriminalitätsprävention, Gerichtshilfe, Kriseninterventionsteam und Allgemeiner Sozialer Dienst negative Einflüsse haben. "Die gute Präventionsarbeit, die hier vor Ort gemacht wurde, wird ad absurdum geführt." Gerade in sensiblen Bereichen wie der Jugendarbeit dürfe nicht "kaputt rationalisiert" werden. "Jeder hat noch den schlimmen Vorfall am Seeveplatz im Gedächtnis. Dort haben Jugendliche einen Mann totgetreten, weil er ihnen nicht 20 Cent geben wollte." Gewaltprävention mit jungen Menschen könne solche Vorfälle vermeiden.