Dank der Spenden konnte die Maximilian Kolbe-Kirchengemeinde ihre Einrichtung umbauen.

Wilhemsburg. Jürgen Wätjer, Pfarrer der St. Maximilian Kolbe-Kirchengemeinde an der Krieterstraße in Wilhelmsburg, reicht der 86 Jahre alten Hilde Mlotek, die im benachbarten St. Bonifatiusheim lebt, helfend den Arm auf dem Weg in die neuen Räumlichkeiten im Generationenhaus der Einrichtung. "Danke, Hilfe brauche ich nun nicht mehr, weil die hohe Schwelle weg ist", sagt die rüstige Seniorin zum Pfarrer. Barrierefreiheit schaffen war auch der Zweck des groß angelegten Umbaus, der vor zwei Jahren geplant wurde (die Harburger Rundschau berichtete). "Die alte Raumaufteilung war für die neuen Bedürfnisse unserer Gemeinde völlig ungeeignet", berichtet Wätjer. Senioren und Gemeindemitglieder mit Körperbehinderung, die auf einen Gehwagen oder Rollstuhl angewiesen sind, konnten nicht mehr an Veranstaltungen und Kursen teilnehmen. Wätjer: "Dabei wollten wir den Schwerpunkt auf möglichst viele Angebote für Senioren, Jugendliche und Kinder legen." Die Arbeit des Generationenhauses soll sowohl Senioren zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben motivieren und zugleich Vorschulkinder, die von der ebenfalls im Gebäude ansässigen Bonifatiusschule betreut werden, unterstützen. "Wir wollen lebenslanges Lernen fördern", sagt der Pfarrer.

Das war jedoch in den ursprünglich engen und verwinkelten Zimmern nur schlecht möglich. Ingrid Stegmann, Leiterin der Vorschulgruppe, setzte sich für einen Umgestaltung ein. "Nur auf diese Weise können wir möglichst viele Begegnungen zwischen Jung und Alt schaffen", sagt sie.

Deshalb ist der untere Gebäudeabschnitt grundlegend umgebaut worden. Breite Türeingänge, und eine große Küche wurden ins Erdgeschoss verlegt. Ingrid Stegmann: "Erzählcafé, Computerkurse für Senioren und Jugendliche sowie Englischseminare werden nun hier abgehalten." In der großen Küche können Senioren und Kinder bald gemeinsam Marmelade einkochen.

Zur Verwirklichung des Projekts war die katholische Kirchengemeinde auf Spenden angewiesen. Etwa 250 000 Euro mussten ein geworben werden. Jürgen Wätjer: "Wir sind stolz, dass sich viele Institutionen so großzügig gezeigt haben." Der für Wilhelmsburg zuständige Bezirk Mitte hat sich mit 90 000 Euro an den Kosten beteiligt, das Deutsche Hilfswerk war mit 78 000 Euro dabei. Mit 9000 Euro von der Franz- von Sales-Stiftung ist die generationenübergreifende Computerwerkstatt eingerichtet worden, in der Heimbewohner und Schüler gemeinsam arbeiten können. Das Bonifatiuswerk steuerte 35 000 Euro bei, aus dem Kirchenetat kamen 11 000 Euro. Der eigens für den Umbau von der Gemeinde gegründete Förderverein brachte 3500 Euro auf. "Dank dieser enormen Spendenbereitschaft konnten wir früher loslegen, als wir gedacht hatten", so Wätjer.

Nun befinden sich die Unterrichts- und Aufenthaltsräume für die Vorschulkinder in der oberen Etage. Ein Konzept, das Kinder und Senioren begeistert. "Jetzt muss ich nicht mehr mühsam die Treppen hoch, wenn ich den Kindern mal vorlesen oder Jugendlichen aus meiner Jugend erzählen möchte", sagt Hilde Mlotek.