Maschen. Die kleinste Bücherei im Landkreis Harburg hat am Sonnabend ihren Betrieb aufgenommen: Sie ist in einer ausgedienten gelben Telefonzelle vor dem Dorfhaus in Maschen untergebracht. Die etwa zwei Kubikmeter große Selbstbedienungsbibliothek funktioniert nach dem Prinzip: "Nimm ein Buch, bring' ein Buch." Sie ist an jedem Tag im Jahr 24 Stunden geöffnet.

Die Idee für Seevetals erste Büchertelefonzelle hatte Angelika Tumuschat-Bruhn, SPD-Politikerin im Gemeinderat Seevetal und im Maschener Ortsrat. Vier Partner haben die Minibibliothek schließlich geschaffen: die Gemeinde Seevetal, der Maschener Ortsrat, die Bücherei und das Jugendzentrum. Büchereien in Telefonzellen sind nichts Neues: In Buxtehude gibt es das seit dem Jahr 2003.

Die Stadt Bergen im Kreis Celle nutzt seit Mai ein britisches rotes Telefonhäuschen als Tauschböse für Bücher. Aus Furcht vor Vandalismus wird sie dort aber täglich um 18 Uhr geschlossen.

Spender haben am Sonnabend die Erstausstattung der Maschener Büchertelefonzelle mitgebracht: Literaturfreunde finden jetzt 55 Bücher vor - etwa 300 passen hinein. Die winzige Bücherei bietet große Autoren: Andrea Maria Schenkels Erfolgsroman "Tannöd" steht im Regal, oder auch "Vor dem Frost" von Henning Mankell.

Charlotte Link ist mit "Am Ende des Schweigens" vertreten. Wer nicht so gerne Krimis liest, greift vielleicht zur Willy-Brandt-Biografie von Gregor Schöllen.