Eine Bürgerinitiative hat für sie gekämpft. Das Unternehmen Otto Dörner ist bereit, sie zu finanzieren. Und dennoch wehren sich Einwohner von Eckel gegen die geplante Ortsumgehungspiste zum Kiesabbaugebiet in ihrem Ort.

Eckel. Politik und Verwaltung in der Gemeinde Rosengarten sind von dem Widerstand überrascht. Die Rede ist von "massiven Einwänden" der Bürger nach der öffentlichen Auslegung des Bebauungsplanes. Der Bau- und Planungsausschuss hat seine Abstimmung über die Kiesstraße auf die nächste Sitzung am 30. November verschoben.

Rosengartens Politiker wirken ratlos. Dachten sie doch, den Menschen in Eckel etwas Gutes zu tun. "Wir müssen die Kiesstraße nicht bauen", sagt Hans-Hermann Böttcher (SPD), Sprecher der Mehrheitsgruppe im Rat, schon etwas trotzig, "dann fahren die Lkw eben auf der Kreisstraße." Das bedeutet: mitten durch den 2000-Einwohner-Ort. Nach den derzeitigen Planungen werden 50 Lastwagen pro Tag innerhalb von acht Stunden in das Kiesabbaugebiet hinein- und wieder herausfahren.

Warum wehren sich Bürger gegen die Entlastungsstraße? Die Trasse soll näher an die Ortschaft heranrücken als ursprünglich geplant - an zwei Häuser bis auf 50 Meter. So weiche man vorhandenen Leitungen aus, sagt der von der Gemeinde beauftragte Planer Eike Geffers. Betroffen wäre auch ein Behindertenheim. Der Verein für Behindertenhilfe hat einen Rechtsanwalt eingeschaltet. Naturschutzverbände kritisieren, dass Landschaft und Natur stark beeinträchtigt würden.

Planer Eike Geffers sieht das anders: Der betroffene Landschaft gehöre nicht zu den "Kostbarkeiten Rosengartens". Mögliche Klagen der Anlieger vor Gericht hätten seiner Meinung nach keine Erfolgsaussicht: "Aus rechtlichen Gründen kann man die Planung nicht verhindern."

Wann der Kiesabbau auf insgesamt neun Hektar in Eckel starten soll, ist offen. Das Genehmigungsverfahren läuft noch. Laut Rosengartens Verwaltungs-Vize Rainer Alka habe das Gebiet aber eine hohe Priorität für das Land. Niedersachsen. Kommunen seien verpflichtet, Flächen für die Kiesgewinnung bereit zu stellen. Die Gemeinde könne den Abbau in Eckel nicht verhindern.