Jogger und Radfahrer müssen sich bis Ende November ihre Wege im Wald im Büsenbachtal mit Baggern und Schwertransportern teilen.

Handeloh. Seit null Uhr in der Nacht zu Sonnabend bebt der Wald im Büsenbachtal. Jogger, Nordic-Walker, Radfahrer und Reiter müssen sich bis Ende November ihre Wege mit Baggern und Schwertransportern teilen. Die Bauarbeiten zur Modernisierung der Heidebahn haben auf dem Abschnitt zwischen den Haltestellen Büsenbachtal und Handeloh begonnen. Die Arbeiten in der Nordheide sind Bestandteil der kompletten Ertüchtigung der etwa 100 Kilometer langen Heidebahn zwischen Buchholz und Bennemühlen (bei Hannover-Langenhagen). Das Gleis wird neu gebaut, damit Züge dort künftig mit Tempo 120 statt bisher mit 80 fahren können. Die neue Heidebahn soll Freitag, 27. November, fertig sein. Die Deutsche Bahn investiert mehr als 100 Millionen Euro.

"Die Schwellen und Schienen sind noch aus dem Jahr 1958", sagt Hans-Dieter Pluskota, "die würden die höheren Geschwindigkeiten nicht aushalten." Teilweise seien sie noch mit alten Holzdübeln befestigt. Der 44 Jahre alte Polier aus Wanne-Eickel ist für die Heidkamp Rail tätig. Das Unternehmen aus Bochum hat den Auftrag, das Gleis auf 4300 Meter Länge zwischen dem Büsenbachtal und Handeloh abzubauen. Dazu schneiden Gleisbauer jeweils 15 Meter lange komplette Stücke mit Schwellen und Schienen raus. Gleisjoch wird so ein Stück genannt. Ein Schienenkran hebt die jeweils etwa zwölf Tonnen schweren Teile an und transportiert sie ab - so verschwindet erst einmal der Fahrweg für Eisenbahnen. Zurück bleibt zunächst nur das leere Schotterbett.

Bei den Anliegern ist die Ertüchtigung der Heidebahn ein Politikum. Sie befürchten, dass künftig verstärkt Güterzüge die Strecke nutzen sollen. Der Projektleiter, Mattias Oetting von der Bahntochter DB Projekt Bau, hat diesen Gerüchten bei einer Informationsveranstaltung in Holm-Seppensen widersprochen: Die Deutsche Bahn verfolge das Ziel Güterverkehr auf der Heidebahn nicht. Auch solle kein zweites Gleis gebaut werden. Auf der Heidebahn hat es schon einmal deutlich mehr Verkehr gegeben: Früher rollten hier Militärtransporte zum Truppenübungsplatz Richtung Soltau.