Zu einem richtigen Sportwagen gehört unbedingt der kernige Sound. Das dumpfe Röhren ist die Erkennungsmelodie des Fahrers. Ein Porsche, ein Ferrari oder ein Lotus mit Flüster-Motor wäre etwa so aufregend wie das Auslieferungsfahrzeug von Essen auf Rädern.

Deshalb haben Ingenieure in den Entwicklungsabteilungen der Werke lange an dem richtigen Sound gefeilt. Nicht zu laut, sonst gibt es Ärger mit dem TÜV, aber nicht zu überhören: Platz da, gleich kommt ein ganz heißer Brüller um die Ecke. Echte Sportwagen-Fans können die einzelnen Typen sogar am Motorengeräusch erkennen. Doch schon bald werden die Sportwagenhersteller Probleme mit dem sportlichen Sound bekommen. Der Trend geht zum Elektro-Antrieb, und auch der stärkste Elektromotor erzeugt nur ein leises Summen.

Deshalb macht man sich bei den Autoherstellern jetzt schon Gedanken über künstliche Schallquellen am Fahrzeug, auch zum Schutz der Fußgänger, die ja an den Motorenlärm auf den Straßen gewöhnt sind und ahnungslos vor die fast lautlosen Elektro-Autos laufen könnten. Ein japanischer Hersteller hat bereits Konzepte für künstliche Motorengeräusche entwickelt, und eine deutsche Tuning-Firma ist schon einen Schritt weiter: Sie hat ein Klangpaket für Elektrofahrzeuge im Angebot, mit Außenlautsprechern und Fahrmelodien, vom klassischen Sportwagen-Geröhre bis zum futuristischen Pfeifen eines Raumschiffs.

Vielleicht kann man sich bald das eigene Fahrgeräusch aus dem Internet herunterladen. Wie wäre es denn mit Babygeschrei oder Tor-Jubel aus dem Fußballstadion? Und ich hatte gehofft, der Straßenlärm würde mit den Elektro-Autos weniger werden.