Mit Ausstellungen ohne Konzept sollte man Birgit Fehr nicht kommen. Die Galeristin aus Buchholz findet für ihre Ausstellungen gern ein Motto. Bei der aktuellen Herbstausstellung in ihrer häuslichen Galerie wird es diesmal ziemlich “tierisch“.

Buchholz. Alle ausstellenden Künstler haben sich auf unterschiedliche Weise an den Viechern abgearbeitet - und da reicht das Spektrum von realistisch-gegenständlich über witzig-verspielt bis hin zu reinen Fantasiewesen. Einzige Ausnahme bildet die Malerin Gunda Jastorff, deren wundervolle Acrylbilder gleich im Eingangsbereich der Galerie gehängt sind. Jastorff versteht es meisterhaft, mit Nuancen von Farbigkeit zu spielen sowie mit Hilfe von Marmormehl, Wachs und Tuch den gegenstandslosen Bildern eine eigen Materialität und Plastizität zu verschaffen. In all den Jahren hat noch kein Maler in der Galerie Fehr so geschickt das Weiß einzusetzen gewusst. Ganz realistisch hingegen verschreibt sich der mehrfach hoch ausgezeichnete Wilfried Maria Blum mit seinen Bronzen dem Tierreich. Mittlerweile sind alle seine Ausstellungsstücke eingetroffen, nachdem ein Paket mit Bronzen im Wert von 10 000 Euro über eine Woche in der Post verschollen war. Inzwischen hat sich Birgit Fehr von dem Schock erholt und Schlange, Eule, Schwein und Eber aufgestellt. Im nächsten Raum leuchtet die Vielseitigkeit eines Bodo W. Klös von der Wand. Klös, ein wenig Satiriker, ein wenig Melancholiker, verschreibt sich in seinen Radierungen ganz der Faszination des Raben, dazu blitzt mal etwas Erotisches oder auch seine Begeisterung für Musikgrößen auf.

Außerdem beweist Klös illustratives Talent mit einem extravaganten Kochbuch. Gut in den Raum fügen sich die "Urviecher" der Töpferin Cornelia Woitun: verwegene Noppenstachler, seltene Turbosaugrüssler und scheue Strombolikrokos. Einige der Keramiken sind als "Schmauchbrand" gefertigt, durch den sie noch archaischer wirken.

Öffnungszeiten: 6. bis 8. November, 11 bis 18 Uhr, Hinter den Eichen 18.