14 Rollcontainer, gefüllt mit 10 000 Altkleidern, darunter Pullover, Jacken und Babystrampler: Michael Richter, Betriebsratvorsitzender von Karstadt Harburg und Harald Krüger, Kreischef des Deutschen Roten Kreuz in Harburg, begutachten im Lagerbereich von Karstadt Harburg die Kleiderspenden, die viele Harburger abgegeben haben.

Harburg. Hintergrund: Vor einigen Wochen hatten DRK und Karstadt Harburg eine Aktion ins Leben gerufen. Dabei konnten Kunden gut erhaltene, gebrauchte Kleidung bei Karstadt abgeben. Beim Kauf von neuen Textilien erhielten diese Spender dann 20 Prozent Rabatt. "Wir wurden förmlich überrannt. Die Hilfsbereitschaft der Harburger ist wirklich enorm", so Richter.

"Wir haben großen Bedarf an Winterkleidung. In Harburg gibt es viele Menschen, die sich keine neue Kleidung leisten können", sagt Krüger. Besonders alleinerziehende Mütter würden nach Textilien fragen. "Sie kommen meist durch den Hintereingang zu uns, zeigen ihren Hartz-IV-Bescheid vor und fragen verschämt nach Kindersachen. Schön, dass wir diesen Müttern jetzt ein großes Angebot bieten können."

Darüber freut sich Richter, auch, wenn diese Aktion für Karstadt nicht ganz uneigennützig ausgerichtet worden ist. "Es war sogar die Idee von unseren Mitarbeitern", so Richter. Die sollten sich Gedanken darüber machen, wie man Karstadt im Stadtteil stärker in den Fokus rücken könnte "und Kunden in den Laden zieht. Der soziale Ansatz zog offenbar bei vielen Harburgern." Und beim Verkaufspersonal ebenfalls. "Es wurde viel gespendet. Auch ich habe Oberhemden in die Sammlung gegeben."

Nun werden die Rollcontainer vom DRK nach bestimmten Kategorien sortiert. Krüger räumt ein, dass es einige Textilien gibt, die zum Kilopreis in speziellen Shops angeboten werden. "Das sind jedoch Kleidungsstücke, die fehlerhaft oder sehr unmodern sind." Einige würden auch an Verwertungsfirmen, die unter anderem Dämm-Material daraus herstellen, verkauft werden. "Diese Stücke sind dann wirklich nicht mehr verwendbar."

Richter will die Aktion gerne im kommenden Jahr wiederholen, "vielleicht im Oktober", sagt er. Außerdem hätten die Angestellten des Warenhauses noch viele Ideen auf Lager, wie Karstadt in Harburg in den Fokus der Bürger rücken könnte.

Übrigens: Jeweils donnerstags ist die Altkleiderausgabestelle des DRK an der Maretstraße 73 geöffnet.