Nachdem der Konzertchor Buchholz unter seinem Leiter Rainer Schmitz am vergangenen Sonnabend in der Harburger Johanniskirche aufgetreten war, folgte das Wiederholungskonzert in der gleichnamigen Buchholzer Kirche am Sonntag.

Buchholz. Wie Rainer Schmitz einleitend betonte, hatte ihn bei der Zusammenstellung des Konzerts mit Werken von Haydn, Mendelssohn und von James Wilding die Überlegung geleitet, dass sich drei Komponisten unterschiedlicher Konfessionen mit jeweils einer anderen Religion auseinander setzten.

Haydn war katholisch, seine "Schöpfung" aber wurde für das anglikanische London geschrieben. Der Konzertchor Harburg mit rund 40 Köpfen brachte mehrere der so mitreißenden und ungemein sangbaren Chöre aus diesem Spätwerk. Der junge südafrikanische Komponist James Wilding, Jahrgang 1973, hat 2009 seine "Hommage to Mendelssohn" verfasst, die an diesem Wochenende durch Rainer Schmitz ihre Uraufführung erlebte. Dieses Werk der gemäßigten Moderne hatte als Grundlage den protestantischen Choral "Ein feste Burg", den der gebürtige Jude Mendelssohn seiner "Reformationssinfonie" zugrunde gelegt hat. Vier Strophen waren vertont, deren dritte war dem Solobass anvertraut, die anderen waren chorisch.

Hauptstück aber des Abends war Mendelssohns "Lauda Sion salvatorem" für Soli, Chor und Orchester. Grundlage dieses Werks ist Thomas von Aquins Sequenz gleichen Namens. Der Komponist hat sich also eines bedeutenden katholischen Textes bedient, der sich dem Abendmahl zuwendet. Das Vokalquartett dieses eingängigen, groß besetzten, dabei zeitlich überschaubaren Werkes, das im Schatten der bekannten Oratorien des Meisters steht, wurde von Kirsten Evers, Tiina Zahn, Jan Kehrberger und Peter Veit gebildet. Man wünscht sich diese dankbare Musik öfter aufgeführt.