Der Zoff um die Einrichtung einer Toilette im Tunnel zwischen Rathausplatz und Markt nimmt kuriose Formen an.

Harburg. Wie berichtet, sollen im Tunnel eine öffentliche Toilette sowie ein WC für die Marktbeschicker und ein Büro eingerichtet werden. Der Standort ist umstritten. Was für Jörg Penner, Chef des Dezernats Wirtschaft, Bauen und Umwelt der Bezirksverwaltung ein "idealer Standort für das WC-Arrangement" ist, hält Geschäftsinhaberin Elke Schnoor für einen Albtraum. Ihre Boutique befindet sich genau gegenüber den geplanten Toiletten. Sie protestiert vehement gegen die Pläne der Verwaltung. "In den Arcaden befinden sich moderne WCs. Das Tunnel-Klo ist überflüssig", wettert sie.

Außerdem hatte die resolute Geschäftsfrau ein Protestschild gegenüber von ihrem Laden aufgestellt. "Hier nicht", stand in großen schwarzen Lettern darauf. Neben dem Schriftzug war eine Toiletten-Karikatur zu sehen. Doch damit bewegte sich Schnoor nach Auffassung des Bezirksamtes am Rande der Legalität. Die Verwaltung griff durch: "Das Schild haben wir in Abstimmung mit dem Bezirksamt entfernt, denn Schnoor hatte illegal plakatiert. Das hätte genehmigt werden müssen", sagt Henning Tants, Vorstandssprecher der Sprinkenhof AG (SpriAG), die einige Gebäude in der Unterführung im Auftrag der Stadt betreut. Danach kettete Schnoor ein weiteres Schild an die Gitter einer Ladenzeile - und die SpriAG entfernte es. Elke Schnoor ist aufgebracht: "Ich werde Strafanzeige wegen Diebstahls erstatten." Tants winkt ab: "Die Schilder stehen bei uns zur Abholung bereit." Schnoor will auch weiterhin Hinweise aufstellen. Sie hat außerdem 5000 Protest-Unterschriften gesammelt.