Nun ist es amtlich. Harburgs Polizei verliert Polizisten, damit an anderen Wachen die Peterwagen besetzt werden können. Das geht aus der “Verteilerberechnung Dienstgruppe Präsenz“, die der Harburger Rundschau vorliegt, hervor.

Harburg. Mindestens sechs Beamte werden gehen. Sie sollen schon Ende November versetzt sein. Damit wird Harburg im Vergleich zu anderen Wachen in Hamburg weit überproportional Personal verlieren. Nur das Polizeikommissariat Oberaltenallee muss mehr Beamte abgeben.

Harburg hat ausreichend mit Personal ausgestattete Schichten, die die Peterwagen besetzen, dazu "stellentechnisch" 13,27 Beamte in der Präsenzschicht. Damit war bereits bei der Ankündigung der Auflösung der Präsenzschichten klar, dass Harburg eine "Geberwache" ist. "Es war von Anfang an klar, dass die Zusammenlegungen der Wachen in Harburg eine Sparmaßnahme war", sagt Joachim Lenders, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft.

Blamabel wird es für Harburgs CDU-Kreischef Ralf-Dieter Fischer und seinen Innenexperten Ernst Hornung. Sie hatten noch in der letzten Bezirksversammlung angekündigt, dass sie die Zusage des Innensenators hätten, nach der in Harburg kein Polizist abgezogen wird. Jetzt gibt es eine neue Variante. "Wir haben die Zusage, dass wir die Beamten wiederbekommen werden", so Fischer. Vier Polizisten sollen schnell, zwei eventuell erst in einigen Wochen kommen. Außerdem gebe es das Versprechen, dass der sechste Peterwagen bleibt. Schon der ist eine Luftnummer, weil dafür nie das erforderliche Personal nach Harburg kam. Das Auto kann nur besetzt werden, wenn andere Schichten Personal abgeben.

Woher die Beamten stammen, die Harburgs Personalschwund ausgleichen sollen, ist unklar. Allein in den Schichten hat die Hamburger Polizei laut der Auswertung einen Fehlbestand von 120,72 Peterwagenfahrer. Deshalb waren auch die Präsenzschichten aufgelöst worden. Vielleicht will der Senator Harburgs Polizei mit diensteingeschränkten Beamten auffüllen. Davon gibt es 36. Vier davon sind schon Harburg. Wo und wie diese Polizisten, die im Extremfall nicht einmal mehr eine Waffe tragen dürfen, eingesetzt werden können ist unklar. Schichtdiensttauglich sind sie nicht. Es könnten auch lebensältere Kollegen sein, die nach Harburg kommen. Beamte über 53 Jahre sollen aber nicht mehr Peterwagen fahren.