Der SPD-Bundestagsabgeordnete Hans Ulrich Klose saß schon drauf, ebenso Schleswig-Holsteins ehemalige Ministerpräsidentin Heide Simonis und auch Hubertus Heil: Auf dem roten Sessel im “Consortium“ wurde vier Jahre lang die wohl beliebteste SPD-Veranstaltung Harburgs ausgerichtet.

Harburg. Prominente und auch bekannte Persönlichkeiten aus Harburg und dem Landkreis wurden eingeladen, um Literatur vorzustellen. Organisiert wurden diese Lesungen von SPD-Mitglied Thomas Bode. Doch damit ist jetzt Schluss. Bereits im Oktober wird der rote Sessel nicht mehr aufgestellt. "Die Entscheidung habe ich mir nicht leicht gemacht. Es ist eine schöne Zeit mit sehr interessanten Lesungen gewesen", sagt Bode im Gespräch mit dem Abendblatt. Als Gründe führt er "innerparteiliche" Querelen und private Probleme an, betont jedoch, dass sich der Zoff mit seiner Partei nicht auf die Harburger Genossen bezieht. "Wenn es am schönsten ist, soll man aufhören", so seine lapidare Erklärung.

Harburgs SPD ist geschockt. "Ich bin völlig überrascht. Es ist sehr schade, sollte es diese Veranstaltung nicht mehr geben", sagt Jürgen Heimath, Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Bezirksversammlung. Frank Richter, Chef des SPD-Kreisverbands, stimmt ihm zu. Und: "Das ist eine tolle Reihe. Wir wollen versuchen, sie in unseren Räumlichkeiten im Herbert-Wehner-Haus an der Julius-Ludowieg-Straße unterzubringen und weiterhin zu Literaturveranstaltungen einladen." Doch geht es nach Bode, wird der rote Sessel endgültig eingemottet: "Es wird dieses Angebot nicht mehr geben." Richter weiß Näheres über den rigorosen Entschluss Bodes: "Er hatte sich mit seiner Literatur-Veranstaltung um den Wilhelm-Dröscher-Preis beworben, einer SPD-Ausschreibung." Dieser Wettbewerb würdigt Ideen und Wege, bürgernahe Politik zu transportieren. Allerdings soll Bode mit seinem Projekt bei der Jury abgeblitzt sein. Es wurde abgelehnt.

Diese Entscheidung soll Bode dermaßen aufgebracht haben, dass er nun keine Lust mehr verspürt, sich in Sachen roter Sessel zu engagieren. Doch Thomas Bode selbst will sich dazu nicht äußern: "Kein Kommentar."