Wer in den Kreisverkehr an der Marxener Straße hineinfährt, sieht die kinetische Edelstahlinstallation, die sich gegen den Uhrzeigersinn dreht.

Ramelsloh. Gernot Huber: "Ich wollte dort, im Zentrum des Kreisverkehrs, nichts bauen, was den Autofahrer stoppen lässt, das wäre kontraproduktiv, denn ein Kreisverkehr soll ja gerade für fließenden Verkehr sorgen. Mit der sich in Fahrtrichtung drehenden Skulptur erreichen wir eine richtungsweisende Signalwirkung." Huber ist Skulpturenkünstler. Und der Ramelsloher Kreisverkehr, der erste Kreis mit einem Kunstwerk, heißt jetzt Huber-Kreisel und wurde von Landrat Joachim Bordt (FDP) eingeweiht. Bordt: "Hier ist etwas Einmaliges entstanden, und ich kann nur hoffen, dass dieses Kunstwerk für den restlichen Landkreis Signalwirkung zeigt."

Die Idee, aus dem ganz normalen Kreisverkehr etwas Besonderes zu machen, die hatte Ramelslohs Bürgermeister Bodo Rick (CDU) im Sommer. Im Juni dieses Jahres trafen sich Rick, Huber und Seevetals Bürgermeister Günter Schwarz (SPD), kurze Zeit später war auch der Landkreis Harburg mit im Boot. Bordt: "Einmalig ist nicht nur Kreisverkehr, wohl einmalig ist auch die Geschwindigkeit, in der das Projekt, an dem auch die Verwaltung beteiligt war, umgesetzt wurde." Huber, der gelernte Designer betreibt in Ramelsloh und auf Teneriffa Skulpturenparks, ging an die Arbeit und fertigte den Entwurf.

Gemeinsam mit seinem Künstlerkollegen Klaus Backhaus gestaltete er dann die Edelstahl-Konstruktion, die nicht nur die Blicke der Autofahrer auf sich zieht, sondern auch noch praktisch ist. Huber: "Die Achse des Kreisels ist wartungsfrei, die Stahlspiralen bündig in die Erde eingelassen. Auf der erde wurde bereits Rasen gesät, der in der Pflege sehr anspruchslos ist, so dass der Kreisel nur noch zwei bis drei Mal im Jahr gemäht werden muss."

Huber will sich seinen Kunst-Kreisel patentieren lassen. Für den Ramelsloher Kreisel hat der Künstler auf sein Honorar verzichtet. Der Landkreis Harburg hat 16 000 Euro in den Kunst-Kreisel investiert. Die beiden Bürgermeister Rick und Schwarz sind, wie auch er Landrat, begeistert von dem Ergebnis dieser, wie Bordt sagte, "unbürokratischen Aktion" und hoffen auf Nachahmer.