Das wäre einmalig im Landkreis Harburg: Die CDU in Rosengarten schlägt ein Altersgeld für freiwillige Feuerwehrleute in der Gemeinde vor. Das soll das Ehrenamt attraktiver machen mit dem Ziel, die Schlagkraft der Feuerwehr zu erhalten.

Klecken. Vorbild ist die Stadt Hürth (bei Köln). Dort gibt es die kommunale Feuerwehrrente bereits. Ein Brandschützer käme nach 25 Dienstjahren auf eine monatliche Rente von 120 Euro - oder auf eine einmalige Auszahlung von höchstens 30 000 Euro.

"Wir haben zunehmend Probleme, die Feuerwehrleute bei der Stange zu halten", sagt Hans Hermann Meyer (72) aus Klecken, Feuerwehrexperte der CDU-Fraktion im Gemeinderat Rosengarten. Viele Freiwillige Feuerwehrleute seien heute in ihrem Beruf mehr gefordert als vor zehn Jahren. Nicht selten kämen sie in Konflikte mit ihren Arbeitgebern, wenn sie wegen der Feuerwehreinsätze im Betrieb fehlen. Die Folge: Die Brandbekämpfer quittieren ihren Dienst. Die Aussicht auf eine zusätzliche Altersvorsorge, davon ist Meyer überzeugt, könnte die Ehrenamtlichen wieder länger an die Feuerwehr binden. Nach dem "Hürther Modell" kommen nur diejenigen in den Genuss der Zusatzrente, wenn sie der Feuerwehr bis zum 60. Geburtstag, das ist die Altersgrenze für den aktiven Dienst, die Treue halten. Bei vorzeitigem Ausscheiden verfällt der Anspruch. Bei schweren Krankheiten seien Ausnahmen zu machen, sagt Hans Hermann Meyer.

So sähe die Feuerwehrrente nach Hürther Vorbild in Rosengarten aus: Eine Dienststunde am Sonntag, wenn die Fahrzeuge und Geräte gepflegt werden, würde die Gemeinde mit 1,50 Euro vergüten, eine Einsatzstunde mit 7,50 Euro. Bei derzeit etwa 340 aktiven Feuerwehrleuten in den neun Ortswehren der Gemeinde könnte das der Gemeinde nach CDU-Schätzung bis zu 150 000 Euro im Jahr kosten. "Wenn einer im Jahr 270 Stunden geleistet hat", rechnet Hans Hermann Meyer vor, "käme er nach 25 Jahren auf eine monatliche Zusatzrente von 120 Euro." Nach Angaben des WDR zahlt die Stadt Hürth für die Altersvorsorge ihrer 120 freiwilligen Feuerwehrleute im Jahr 50 000 Euro.

Mehr als 1000 Euro Altersgeld nach 25 Dienstjahren - ist das noch ehrenamtliche Arbeit? "Ja", sagt Hans Hermann Meyer, "das wäre nur eine Entschädigung für die Zeit, die die Feuerwehrleute geopfert haben." Sie müssten sonntags raus, nachts raus, auch an Heiligabend. Christian Jansen, der frühere Ortsbrandmeister von Emsen, erwartet, dass in zehn Jahren die Hälfte aller Freiwilligen Feuerwehren in Deutschland nach einem Entschädigungssystem wie in Hürth arbeiten werden.

Der Feuerschutzausschuss der Gemeinde Rosengarten diskutiert die Einführung einer kommunalen Feuerwehrrente am Dienstag, 27. Oktober, 19 Uhr, im Rathaus in Nenndorf (Bremer Straße 42).