Das Projekt soll den Bewohnern des Quartiers beim “Baustellentreff“ am 30. Oktober vorgestellt werden.

Harburg. Im Harburger Phoenix-Viertel, am Eck von Maretstraße und Baererstraße entsteht Großes: Hamburgs erste Stadtteilschule mit "Community Center". Kommendes Jahr, nach den Sommerferien, soll dort der Betrieb beginnen.

Bewohner des Quartiers verfolgen das Geschehen vor ihrer Haustür mit großem Interesse, und als kürzlich Bauarbeiter das Feld räumten, befürchteten einige Nachbarn gar die Pleite der Baufirma und einen langanhaltenden Stillstand. Dem ist nicht so. "Wir haben gerade einen Gewerkewechsel", sagt Architekt Günter Volkeri, Technischer Projektleiter des Bauherrn, der GWG-Gewerbe. Sein Chef, Geschäftsführer Ewald Rowohlt, zeigt sich zufrieden, dass der Rohbau termingerecht fertiggestellt worden ist und nun mit dem Innenausbau angefangen werden kann. "In zwei Wochen beginnt der Einbau der Fenster", sagt er. Wenn alles fertig ist, werden etwa 22 Millionen Euro ausgegeben worden sein. Im Preis eingeschlossen ist dann auch der Bau einer inzwischen bereits fertiggestellten Sporthalle an der Baererstraße und der Rückbau der provisorischen Container-Schule auf dem Sportplatz.

Was vor ihrer Haustür geschieht, können Bewohner des Phoenix-Viertels am Freitag, 30. Oktober, 15 bis 17 Uhr, auf dem Parkplatz der Sporthalle Baererstraße beim sogenannten "Baustellentreff" erfahren, zu dem das Bezirksamt Harburg und der für die Sanierung des Phoenix-Viertels eingesetzte Sanierungsträger "steg" unter Beteiligung der GWG-Gewerbe einladen. Dort sind auch künftige Nutzer der Gebäude anwesend: Vertreter der gut 800 Kinder zählenden Ganztagsschule/Stadtteilschule, des Freizeitzentrums (noch an der Nöldekestraße), der Elternschule, der Volkshochschule, der Kindereinrichtungen Kennedyhaus und Löwenhaus und nicht zuletzt des Abenteuerspielplatzes. Diese Nutzer stehen hinter dem angelsächsischen Wortungetüm "Community Center". Neben der Schule soll dort unter anderem Angebote der Erwachsenenbildung, der Kinder- und Jugendfreizeit sowie ein Stadtteilcafé zu finden sein - insgesamt ein Stadtteilzentrum für Freizeit, Bildung und Kultur.

Der Name "Community Center" stößt vielen Harburgern sauer auf, weil sie damit nichts in Verbindung bringen können. Beim Baustellentreff am 30. Oktober sollen Bewohner des Phoenix-Viertels angesprochen werden, um sich Gedanken über eine treffende, verständliche Bezeichnung zu machen. Die CDU-Fraktion in der Bezirksversammlung wird bereits in der Sitzung (Dienstag, 27. Oktober, 17.30 Uhr, Rathaus) mit einem Antrag Dampf in die Sache bringen. Ernst Hornung, stellvertretender Fraktionsvorsitzender: "Die Verwaltung sollte einen Ideenwettbewerb ausschreiben."

Das zwischen Wilstorfer Straße, Hohe Straße und Maretstraße gelegene Phoenix-Viertel ist gut 100 Jahre alt, zählt etwa 350 Häuser und 300 Grundeigentümer sowie 4500 Einwohner. 2005 war das Quartier vom Senat als Sanierungsgebiet förmlich festgelegt worden. Im Oktober 2006 war Sanierungsbeginn. In zehn Jahren soll die Sanierung/Modernisierung des Viertels beendet sein.