Mögen Sie auch so gern Seifen riechen - und vor allem: auch so gerne kaufen? Ich kenne Menschen, die bringen von jeder Reise ein Stück Seife mit. Es kann aus dem Museum sein, aus irgendeinem besonderen Laden, irgendwoher - aber mit einem besonderen Aufdruck. Schließlich muss man wissen, woher diese Seife stammt.

Auf diese Weise sind von mir schon einige Freunde beschenkt worden und dazu verdammt, diese Seife entweder im Müll zu entsorgen, im Wäscheschrank zwischen die Unterhosen zu legen, oder sie im Badezimmer in der Seifenschale zu deponieren. Zumindest dann, wenn ich zu Besuch komme.

So schön kunstvoll eingewickelte Seifen werden ja nie wirklich ausgewickelt. Die leben sozusagen ein ganzes Seifenleben lang an ihrer wahren Bestimmung vorbei, bleiben also in der edlen Verpackung, trocknen ein, verlieren dabei aber nie ihren typischen Duft. Wer würde es auch über das Herz bringen, eine aus der Nationalgalerie in London mitgebrachte Seife so einfach auszuwickeln und sie dem Wasser und dem Schmutz von Händen auszusetzen? Niemand!

Andererseits gibt es auch Menschen, die suchen sich für diesen profanen Gebrauch extra schöne Seifen aus. Ich kenne da eine Freundin, die kauft sich immer im Reformhaus Schafmilchseife in Herzform. Das scheint mir eine extrem...interessante...Seifenkombination zu sein. Denn eigentlich könnte ich mir eine Schafmilchseife in Schafform besser vorstellen. Aber ich sehe es sein: Sich auf dem Gästebad meiner Freundin die Hände mit Schafmilchseife in Herzform zu waschen, ist natürlich weitaus handflächenangepasster, als das mit einem Schaf zu tun. Ich sagte es schon: Seifen sind etwas ganz Besonderes!