Mit 98 Gästen pro Tag erfüllt das Vorhaben sein Soll. Doch Buxtehuder Politiker sprechen sich weiterhin dagegen aus.

Stade. Am 25. Oktober ist Schluss. Dann wird der Elbe-Radwanderbus zum letzten Mal in diesem Jahr durch den Landkreis Stade fahren. Katja Schulenburg vom Tourismusverband Landkreis Stade/Elbe zieht ein positives Fazit des Projektes: "Wir sind sehr zufrieden." Etwa 4500 Gästen nutzen den Bus, der seit dem 2. Mai zwischen Horneburg über Jork, Stade sowie Drochtersen und Balje pendelt.

Das gesteckte Ziel wurde erreicht. Im Durchschnitt nutzen 98 Gäste pro Betriebstag den Bus. Angestrebt waren Einhundert. "Wir haben das Soll erfüllt", so Schulenburg. Und das, obwohl das Wetter wechselhaft gewesen sei: "Die Auslastung ist sehr wetterabhängig und schwankt daher." Besonders beliebt sei der Bus während der Blüte und zur Apfelernte, sowie in den Schulferien gewesen.

Das Naturkundemuseum Natureum zieht ebenfalls ein positives Fazit. Der Plan, dem Haus in Balje mit dem Bus neue Besucher zuzuführen, sei aufgegangen: "Pro Monat sind 100 bis 150 zusätzliche Besucher zu uns gekommen", sagt Natureum-Leiter Reinhard Kölmel. Sein Museum sei zuvor ohne Auto schlecht erreichbar gewesen.

Das etwa 260 000 Euro teure Vorhaben ist zunächst auf zwei Jahre angelegt. Sechs Gemeinden werden auf der 70 Kilometer langen Strecken angefahren. Sie beteiligen sich jeweils mit 7000 Euro. Nach der Pilotphase wird erneut über das Angebot entschieden.

Im kommenden Jahr werde der Elbe-Radwanderbus bereits im April starten, so Katja Schulenburg. Die Fahrkarten sollen weiterhin zwei Euro pro Tag kosten. Allerdings sollen sich einige der Haltestellen ändern. Welche das genau sind, werde in den nächsten Wochen diskutiert. Zudem soll das Marketing intensiviert werden: "Wir werden die Werbung ausbauen. In diesem Jahr konnten wir erst drei Wochen vor Saisonstart beginnen, weil das Konzept kurzfristig zustande kam."

Auch im Buxtehuder Rat wird wohl noch über den Bus diskutiert werden. Die Politiker stimmten im Februar gegen das Projekt. Ratsrau Lisa Peters (FDP) scheiterte mit ihrem Antrag, sich an dem Vorhaben zu beteiligen. Daher startet der Bus in Horneburg statt in Buxtehude. "Ich werde erneut einen Vorstoß machen", sagt die Politikerin.

Peters kann das Verhalten ihrer Kollegen nicht nachvollziehen: "Buxtehude schottet sich ab. Das ist kleinkariert." Im Tourismus liege die Zukunft. Früher sei die Estestadt der Ausgangspunkt für Gäste im Landkreis gewesen, nun sei es Horneburg.

Allerdings scheint es, dass der Bus auch in seiner zweiten Saison einen Bogen um Buxtehude machen wird. "Wir werden wohl nichts an unserer Ablehnung ändern", sagt Hans-Uwe Hansen, SPD-Fraktionsvorsitzender. Der Bus würde eher Touristen aus Buxtehude fortbringen, anstatt neue dazu zu holen.

Die CDU sprach sich im Februar ebenfalls gegen das Projekt aus. Detlef Schlenkermann von der CDU ist weiterhin gegen die Buxtehuder Beteiligung: "Angesichts der angespannten Haushaltslage müssen wir zunächst gucken, ob wir überhaupt das finanzieren können, was bereits beschlossen wurde."

Die Kreisverwaltung wird den Kreistagsabgeordneten die Ergebnisse der ersten Saison am Dienstag, 3. November, in der Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Tourismus vorstellen. Der Erste Kreisrat Eckhart Lantz wird dann über die bisher abgelaufenen 54 Fahrten des Radwanderbusses berichten.