Schlecht geschlafen, Kopfschmerzen, abgespannt, die Laune im Keller, nach den Ursachen muss man nicht lange suchen: Es ist wieder einmal der Wetterumschwung.

Etwa die Hälfte der Deutschen bezeichnet sich nach einer kürzlich veröffentlichen Umfrage als wetterfühlig. Kreislaufprobleme und Gelenkschmerzen häufen sich bei extremen Wetterumschwüngen, im schlimmsten Fall muss man sich für ein paar Tage krank schreiben lassen.

Alles Unfug, behaupten jetzt fast übereinstimmend die Experten vom Deutschen Wetterdienst sowie von der Eidgenössisch Technischen Hochschule in Zürich. Biowetter-Prognosen seien so glaubwürdig wie Horoskope! Warnungen vor Koliken, Narbenschmerzen und anderen Beschwerden bei einem Wetterumschwung sollte man besser ignorieren, so die Profi-Wetterfrösche aus Deutschland und der Schweiz.

Wissenschaftlich gesichert seien allergische Reaktionen bei Pollenflug, Schädigung der Haut bei zuviel Sonneneinstrahlung und die Gefahr von Atemwegserkrankungen bei hohen Ozonwerten. Die Vorhersage von Kreislaufproblemen bei schwül-heißem Wetter sei dagegen so sinnvoll wie die Warnung vor Nasswerden bei Regen.

Wer hat nun recht? Sind die Wetterfühligen womöglich nur eingebildete Kranke, Faulpelze, Drückeberger? Oder setzen sich die Wissenschaftler kalt lächelnd über die Erfahrungen vieler Generationen hinweg?

Für mich ist die Sache ganz einfach, denn ich bin nicht wetterfühlig und muss mich über dieses Thema auch nicht ereifern. Nur eines gibt mir dabei zu denken: Meine Oma konnte das Heranziehen einer Gewitterfront drei Tage im voraus ankündigen, sie verspürte dann immer ein merkwürdiges Zwicken im linken großen Zeh, und auf ihre Wettervorhersagen konnte man sich hundertprozentig verlassen.