Beim Aufräumen - ja, auch ich räume mitunter auf - habe ich in den Tiefen meiner Schreibtischschublade eine Diskette gefunden.

Erinnert sich jemand noch an diese viereckigen flachen Dinger aus der Computersteinzeit? Hunderte Jahre muss das her sein. Die Diskette ist nicht beschriftet, aber zum Glück ist auch mein Computer steinalt, anders als die neuen Rechner hat er noch ein Diskettenlaufwerk. Ich bin gespannt, was ich da vor sieben oder acht Jahren einmal gespeichert habe und schiebe die Diskette in das Laufwerk. Der Rechner antwortet mit einer Fehlermeldung, er kann die Diskette nicht lesen. Ist doch wieder mal Typisch!

Wenn nun etwas ganz Wichtiges auf der Diskette gespeichert ist? Womöglich eine tolle Idee zu einem Text? Vielleicht hat meine Frau auch ein Kochrezept von einer Freundin darauf gespeichert? "Ach was", sagt sie, "ich weiß doch kaum, wie man so etwas macht, da kannst du ganz beruhigt sein."

Bin ich aber nicht, ich will wissen, was auf dieser verdammen Diskette ist. Noch einmal stecke ich sie in das Laufwerk, wieder diese blöde Fehlermeldung. Noch ein dritter und vierter Versuch, ich schimpfe und fluche. Meine Frau kennt das, sie lächelt nachsichtig und meint: "Der Müll muss sowieso weggebracht werden, dann kannst du das Ding ja gleich mitnehmen".

Dieser Vorschlag kann mich fast rasend machen, zumal meine Teure wahrscheinlich auch noch Recht hat. Nie im Leben werde ich den Inhalt dieser Diskette erfahren. So etwas ist nur schwer auszuhalten, aber ich werde wohl mit diesem ungelösten Rätsel weiterleben müssen.