Der Harburger Binnenhafen ist in dieser Wintersaison um eine Attraktion reicher: Ein 52 Meter langes Segelschiff mit drei bis zu 32 Meter hohen Masten hat am Kanalplatz festgemacht.

Die "Fridtjof Nansen" wird in Harburg überwintern - allerdings an einem anderen Liegeplatz, der noch nicht feststeht. Für Überholungsarbeiten in Kiel wird der Dreimastschoner Harburg zwar voraussichtlich am Montag, 12. Oktober, wieder verlassen. Im November kehrt er aber wieder in den Binnenhafen zurück.

Millionen Menschen kennen den Schoner "Fridtjof Nansen" unter dem Namen "Bremen" aus dem Fernsehen: Die ARD charterte das Schiff für seine Geschichts-Dokumentation "Windstärke 8" über deutsche Auswanderer nach Amerika. Darin simulierten 16 Zeitreisende Ende 2004 eine Atlantiküberfahrt nach New York unter den Bedingungen des Jahres 1855. Der 1919 gebaute Segler galt dafür als ideal - er ist eines der ältesten hochseetauglichen Schiffe dieser Größe, das noch unter deutscher Flagge fährt.

Das Schiff betreibt heute der Verein Traditionssegler Fridtjof Nansen, Hamburg. Er organisiert Törns mit Jugendlichen. Kapitän Hanns Temme hatte diese Idee. Er hatte den Segler 1982 übernommen und in der Küstenfahrt eingesetzt. Der Segler hat Geschichte: 1919 lief er in Kalundborg (Dänemark) als 27 Meter langer Gaffelschoner "Edith" vom Stapel. 1952 wurde er auf 43,33 Meter verlängert. 1991 bauten ihn Arbeiter in der Peene Werft zum Dreimastschoner um.