Kinder gestalten die Spielplätze der Gartenschau. Zwei Klassen der Gesamtschule unterstützen das Projekt “Mein Park“ mit Rat und Tat.

Wilhelmsburg. "Kinder können mehr als man ihnen zutraut", sagt Erlebnispädagoge Martin Legge. "Sie sollen auch bei körperlicher Arbeit helfen. Und wenn sie sich dabei weh tun, so ist das hinzunehmen. Jedes Kind hat das Recht auf eigene Erfahrungen und auf die eigene Beule." Die Stadt bietet Kindern bislang viel zu wenig Gelegenheit, sich aktiv an Neugestaltungen zu beteiligen, stellt der Pädagoge fest. Alles wird von Erwachsenen geplant und fertig gestellt. Legge: "Wer als Kind keine Chance hat, sich positiv einzubringen, findet als Jugendlicher möglicherweise Gefallen an Sachbeschädigung oder Zerstörung."

In Wilhelmsburg wird gegengesteuert. Hier mischen Kinder der Gesamtschule schon seit einem Jahr mit Rat und Tat bei den Vorbereitungen zur Internationalen Gartenschau (igs) 2013 mit. Beteiligt sind 22 Kinder der Klasse 3c und 20 Kinder der Klasse 2b. Legge: "Es soll Mode werden, dass sich Kinder handwerklich aktiv beteiligen. Hamburg soll eine Werk-Stadt werden." Am Bau einer neuen Brücke über die Groß Sand-Wettern wirkten die Klassen im vergangenen Jahr bereits mit. Das Spiel- und Beteiligungsprojekt trägt den Titel "Mein Park". Bis zur Gartenschau 2013 werden die Kinder - dann in den Klassen 6b und 7c - die Neugestaltung begleiten. Lehrerin Nina Schimkus: "Jetzt sind die Spielplätze an der Reihe. Wir haben uns im Projektunterricht mit Spielplätzen von gestern, heute und morgen beschäftigt. Mit Knete haben wir Modelle angefertigt und Wünsche zu Papier gebracht." Das Thema Wasser spielt demnach eine große Rolle. Entweder, um im Matsch zu spielen oder um zu schwimmen. Zweiter Schwerpunkt: Klettern, in jeder Form; an steilen Wänden, auf Bäume, Sandhaufen oder Klettergeräte.

Die alten Spielgeräte in den Bereichen Kuckuckshorn und Kuckucksteich haben ausgedient. Die Klasse 3c legte sich beim Abriss der alten Geräte am Kuckuckshorn mächtig ins Zeug. Legge: "Das macht richtig Spaß, alle freuen sich, dass sie sich hier sinnvoll austoben können."

Kommendes Jahr geht es weiter mit der Erforschung von "Wegen zum Park". Dann beginnen im Umfeld des Kuckucksteichs auch die Landschaftsbauarbeiten und ein Spielangebot, das - nach den Wünschen der Kinder - die Besonderheiten des naturgeprägten Geländes berücksichtigt.