Mit 817 000 Euro hat die Freie und Hansestadt Hamburg die Modernisierung der Gesundheits- und Krankenpflegeschule im Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand finanziert.

Wilhelmsburg. Damit können jetzt 70 statt bisher 66 Auszubildende der drei Krankenhäuser Groß-Sand, Mariahilf (Harburg) und Jerusalem (Eimsbüttel) auf der Elbinsel unterrichtet werden. Der Pflegeberufe gelten als krisensichere Branche. In Hamburg seien mehr als 20 000 Menschen in der Pflege beschäftigt, sagte Sozialsenator Dietrich Wersich (CDU) am Wochenende bei der Einweihung der umgebauten Schule. Er gehe davon aus, dass der Bedarf steige. In Hamburg seien 400 Stellen für Pflegeberufe zurzeit nicht zu besetzen.

Das ist neu an der für die Zukunft fit gemachten Gesundheits- und Krankenpflegeschule in Wilhelmsburg: Mehr Platz auf zweieinhalb statt bisher eineinhalb Etagen, ein Demonstrationsraum, Bibliothek, hellere und größere Unterrichtsräume. Dazu sogenannte Aktivboards, eine Art Computer-Tafel, mit der Tafelbilder per E-Mail auf die Laptops der Schüler gesendet werden können.

Seit April 1958 bildet das Krankenhaus in Wilhelmsburg Krankenschwestern aus. Der erste Jahrgang startete gerade einmal mit sieben Lernschwestern - fünf schafften das Examen. Die Auszubildenden hatten nur jeden zweiten Sonntag und nur einen Nachmittag in der Woche frei. Das hat die jetzige Schulleiterin Mirjam Mikoleit in der Schulchronik entdeckt. Erst 1975 wurden erstmals Männer in der Pflege ausgebildet. Heute sind von den 22 Auszubildenden in 2009 die Hälfte Männer. Jedes Jahr beginnen in Wilhelmsburg 22, später 23 junge Männer und Frauen ihre drei Jahre dauernde Ausbildung. Der umständlich wirkende Name Gesundheits- und Krankenpflegeschule hat seinen Grund in der veränderten Berufsbezeichnung: Krankenschwestern heißen heute formell Gesundheits- und Krankenpflegeschwestern, das männliche Pendant Gesundheits- und Krankenpfleger. Träger des Krankenhauses ist die Katholische Kirchengemeinde St. Bonifatius. Zur Einweihung der umgebauten Pflegeschule weihte Pfarrer Dr. Jürgen Wätjer die Kreuze, die über den Eingängen aufgehängt werden. Wätjer bezeichnete die modernisierte Schule als "Zeichen der Hoffnung in einem Stadtteil, in dem manches aufbricht."