Uni-Einrichtungen und Firmen hätten Raum, glauben die Initiatoren.

Moorburg/Harburg. Alte Obstgärten, verlassene Häuser, stille Straßen: Moorburg im Dornröschenschlaf "und das schon seit 27 Jahren", sagt Stadtteilaktivist Rainer Böhrnsen (56). Denn damals wurde Moorburg zum Hafenerweiterungsgebiet erklärt, "und seitdem lähmt die Hamburg Port Authority (HPA) den Stadtteil. Die betrachten uns als ihr Eigentum."

Er und seine Mitstreiter von der Initiative Runder Tisch Moorburg wollen neuen Schwung in die Diskussion bringen. Im November wird Böhrnsen dem Harburger Stadtplanungsausschuss deshalb die Idee für einen Wissenspark in Moorburg erläutern. Seine Hoffnung: "Wird das Konzept realisiert, muss Moorburg aus der Hafenerweiterungszone herausgelöst werden und der Stillstand hat ein Ende."

Sein Vorschlag: "Der Wissenspark ist eine Standort für die Ansiedlung von universitären Einrichtungen im technischen Bereich, von Entwicklungsabteilungen großer Firmen, kleiner Start-Up-Unternehmen und Weiterbildungseinrichtungen." Recherchen des Runden Tisches haben ergeben, dass im Rahmen des Umzugs der Hamburger Universität auf den Grasbrook auch für die Realisierung eines Wissensparks von Seiten der Stadt ein attraktiver Standort gesucht wird. Hier wollen sich die Moorburger ins Spiel bringen. "Wir haben hier alles, was gewünscht wird: eine große zusammenhängende Fläche im Eigentum der Stadt, verkehrsgünstig gelegen, mit Erweiterungsmöglichkeiten sowie die Nähe zu potenziellen Anwendern." Das Gelände kann Böhrnsen von seinem Grundstück am Moorburger Kirchdeich aus sehen: Es ist das Areal rund um zwei große Spülfelder, im Norden und Osten begrenzt vom Wohnbereich des Ortes und im Westen von der A 7.

Allerdings beschäftigt man sich bei der Fachbehörde für Wissenschaft bislang nur mit einem neuen Standort für die Universität - und der wird nicht in Moorburg sein. "Raum und Platz für die Uni soll eher am Kleinen Grasbrook geschaffen werden", so Timo Friedrichs, Pressesprecher der Wissenschaftsbehörde. Auch in Sachen Wissenspark winkt er ab: "Ein Wissens- oder Sciencepark ist nicht im Gespräch." Allerdings sei der Plan der Moorburger "eine interessante und innovative Idee für Hamburgs Süden."