Nicht vergessen

"FDP schuld an CDU-Niederlage", Harburger Rundschau vom 29. September

Nicht die FDP hat durch die Aufstellung eines Direktkandidaten dieses Ergebnis herbeigeführt, sondern die CDU selber. Oder glaubt Müller-Kallweit wirklich, die Harburger Wähler/innen hätten zum 27.09.2009 die Fischer-Affäre vergessen ! Die CDU-Harburg hat weder den Mut noch die Kraft besessen, diese Affäre zu beenden, indem man diesen Fehler eingestanden, rückgängig gemacht und die Gelder von Fischer zurückgefordert hätte ! So kann Demokratie auch funktionieren. Glückwunsch an Müller-Kallweit für dieses gute Ergebnis. Er soll auch weiterhin die Interessen Harburgs in der Bürgerschaft vertreten. Zum anderen will ich hoffen, er tritt in vier Jahren nochmals in Harburg, als Direktkandidat an.

Dazu sollte er sich aber möglichst schnell von Fischer fernhalten und distanzieren. Als Rentner macht Fischer sicherlich eine bessere Figur.

Dieter Kallin, per E-Mail

Zurückweisen

Die Äußerungen von Herrn Müller-Kallweit kann ich zwar persönlich nachvollziehen, muss sie inhaltlich aber vehement zurückweisen. Wenn die CDU in ihrem Wahlkampf beide Stimmen erzielen will, muss sie das aus eigener Kraft auch schaffen. Warum sollte die FDP zur Erststimmenwahl für die CDU aufrufen, wenn es keine entsprechende Empfehlung an CDU-Wähler gibt, die Zweitstimme der FDP zu geben? Soll die FDP womöglich ihre Wahlwerbung auf ein Minimum beschränken, damit ein CDU-Direktkandidat die Chance auf ein Bundestagsmandat bekommt? Mit unserem sehr engagierten Wahlkampf haben wir Liberale im Wahlkreis Harburg-Bergedorf ein historisch zu nennendes Ergebnis erzielt und sowohl Grüne als auch die Linke bei den Zweitstimmen hinter uns gelassen. Das konnte nur auf der Basis eines soliden Erststimmenergebnisses erreicht werden. Dass FDP-Wähler automatisch nach taktischem Kalkül die CDU wählen und umgekehrt, ist ein Märchen. Wir haben auch von ehemaligen SPD-Wählern Stimmen bekommen.

Kurt Duwe, per E-Mail

Anfällige Branche

"Logistik-Hallen stehen im Hafen leer", Harburger Rundschau vom 2. Oktober

Zum ersten Mal hat jemand in den Printmedien versucht, die Lage auf dem Markt für Logistikimmobilien darzustellen. Der Hamburger Hafen platzt eben nicht aus allen Nähten, wie immer wieder von Wirtschaft und Politik genannt.

In der Vergangenheit hatten wir immer wieder darauf hingewiesen, dass die Logistikbranche in allen Facetten sehr krisenanfällig ist und oft ökologisch unsinnig. Dass der Bau von Lagerhallen mit Lkw-Verkehr die Lebensqualität in den Dörfern negativ beeinflusst, ist unstrittig. Dass der Eurolog Rade in Wennerstorf einen Leerstand von 50 Prozent aufweist und von den 150 (!) versprochenen Arbeitsplätzen allenfalls 15 vorhanden sind, darauf hatten wir auch wiederholt hingewiesen.

Das Schaffen von Arbeitsplätzen in unserer Region wurde von den Logistikbefürwortern im Landkreis, in den Gemeinden und in den Wirtschaftsförderungsgesellschaften stark hervorgehoben. Bei einer niedrigen Arbeitslosenquote im Kreis - eine der niedrigsten in Deutschland - sind die Arbeitskräfte vor Ort, wie aber häufig gepriesen, nicht vorhanden. Viele Menschen im Speckgürtel Hamburgs arbeiten in der Metropole und pendeln täglich in die City. Mit einer Verlagerung und einem Umzug von Logistikfirmen verbunden, werden oft Arbeitsplätze vernichtet.

Manfred Thiel, per E-Mail

Nichts zu suchen

Nach der Definition des Regionalen Raumordnungsprogrammes (RROP) des Landkreises Harburg, einer noch immer gültigen Satzung, sind Logistikzentren = Güterverkehrszentren. Hierzu sagt das RROP: "...ist zu berücksichtigen, dass die Standorte Hamburg-Altenwerder, Hamburg-Moorfleet und Bremen auch der Erschließung des Niedersächsischen Umlandes dienen." Das Umland ist der Landkreis Harburg. Nach dem unmissverständlichen Wortlaut des RROP haben Logistikzentren im Landkreis Harburg überhaupt nichts zu suchen. Dass sie dennoch hier errichtet werden, liegt am Versagen der Geschäftsführung des Landkreises.

Bernd Wenzel, per E-Mail

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